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Verlass die Stadt - pp 13

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Mühsam bahnt Gudrun sich ihren Weg durch den Naschmarkt, wo die Hitze den Geruch nach Käse, nach Fisch und Kebab so sehr verstärkt, dass man beinahe sagen könnte, es stinkt. Dabei versucht sie, an nichts zu denken. Während sie sich durch die Hitze an hunderten Touristen vorbeikämpfen muss, versucht sie, nicht an Max zu denken, nicht an das, was er gesagt hat, nicht an die Schmerzen in ihrer Schulter und nicht an den starken Wunsch, die Leute einfach mit Nachdruck beiseitezuschieben.
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  Naschmarkt

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Vor dem Hauptportal des Zentralfriedhofs steige ich aus. Er öffnet seine Tore um sieben Uhr. Ich blicke auf mein Handgelenk. Noch fünfzehn Minuten. Ich lehne mich an einen steinernen Pfosten. Beobachte eine Nebelkrähe, die eine Walnuss aus einigen Metern Höhe auf die Straße fallen lässt. Die Schale der Nuss bricht auf. Eine Rabenkrähe lässt sich von der Friedhofsmauer gleiten. Greift den Kern mit ihren Krallen. Verschwindet mit dem Diebesgut. Mit der nächsten Walnuss fliegt die Nebelkrähe nicht so hoch. Sie muss sie fünfmal auf den Asphalt fallen lassen, bis ihre Schale zerspringt.
Der Zentralfriedhof ist der größte Friedhof Europas, vielleicht sogar der Welt. Es kommt darauf an, ob man ihn nach seiner Fläche oder nach den auf ihm begrabenen Toten beurteilt. Auf einer Tafel in der Nähe des Haupteinganges lese ich, dass er über zwei Komma fünf Millionen Quadratmeter misst. Drei Millionen Menschen hätten hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Das Gelände ist Lebensraum für viele Tiere. Auf dem Dach der Boromäus-Kirche brüten Turmfalken. Mit ein wenig Geduld und zur rechten Uhrzeit könne man Waldkäuze beobachten, die im Unterholz nach Mäusen und Feldhamstern jagen, die gerne von den Blumenkränzen naschen.
pp 97-98 from Gegen einsam by Daniela Meisel

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Wie traurig dagegen sieht es an der Wien aus. An der Wien, wo Nestroy und Scholz die beiden Säulen sind, die das Theater halten; ohne welche es in sein Nichts zusammenfiele.
pp 129 from Bilder und Träume aus Wien by Adolf Glaßbrenner