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Verlass die Stadt - pp 78-79

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Zwei Mädels flanieren durch die Margaretenstraße und halten sich an den Händen: Gudrun geht mit Irmi spazieren, die vielleicht ihre neue Freundin ist. Vielleicht, denkt sie, fix ist das nicht. Sie sieht Irmi an, die tatsächlich einen Rock trägt, wegen der schwülen Hitze wahrscheinlich, die nach wie vor über der Stadt hängt und nur den Gelsen gefällt. [...]
Hier arbeitest du, oder?
Gudrun hat nicht bemerkt, dass sie schon am Margaretenplatz vorbei sind, sie wollte doch in die Pilgramgasse einbiegen, hier wollte sie auf jeden Fall nicht vorbeikommen. Und jetzt stehen sie vor Peters Lokal und sehen ihr Spiegelbild (eine große und eine kleinere Frau, die sich nicht mehr an den Händen halten) in der Fensterscheibe.
  Verlass die Stadt
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  Margaretenstraße

Near fragment in time

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Thomas Bernhard war schon längere Zeit nicht mehr hier gewesen, sondern in Spanien, dann kam er zurück und starb. Dies war dem Bräunerhof ebenso gleichgültig wie das Fertigwerden meines Romans. Viele Jahre war ich hernach nicht mehr dort. In Wien ists egal, wohin ich nachhaus geh, einmal dahin, einmal dorthin. Heute gehe ich wieder ins Bräunerhof. Es ist alles wie immer. Der Ober weist mir den Platz zu. "Wo ist der Herr Ferdinand?" "Gestorben. Vor fünf Jahren." "Eine Melange." "Bittä sähr." Keine Veränderung. Rasender Stillstand.
pp 177-178 from Man ist viel zu früh jung. Essays und Reden by Robert Schindel

Near fragment in space

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Die Fernsehleute waren schon da, im Rüdigerhof, wo ich hinging, um das Interview zu geben, die Dame, mit der ich telefoniert hatte, die Dame vom Kulturmontag und ihre zwei Kameramänner. Kulturmontagdamen, dachte ich, als ich sie sah, haben immer zwei Kameraleute dabei.
Im Rüdigerhof, erzählte ich, sitzen Maurer und solche Leute, und denken sich ihre Shows aus. Viel los hier, im Rüdigerhof, schwafle ich, Stermann und Grissemann, schwafelte ich, die Ausdenkgroßmeister, hier sitzen sie, wenn sie denken, hier im Rüdigerhof. Weil man hier so gut formulieren kann, weil hier neben dem Wasser, hier neben dem Kanal, hier im Fünften, weil man hier gut denken kann, parallelsitzend zum Wasser.
pp 123 from Boboville by Andrea Maria Dusl