Arrows_down
Arrows_up
« Back to Ohnmachtspiele

Ohnmachtspiele - pp 234

Quote
Am späten Nachmittag verließ Schäfer das Kommissariat und spazierte durch den ersten Bezirk ins Museumsquartier, wo er spontan in eine Ausstellung ging. Trotz des Feiertags waren kaum Besucher dort. Er schlenderte von einem Objekt zum nächsten, ließ seine Gedanken treiben, ohne sich ein ästhetisches Urteil zu bilden. Er braucht einen Perspektivenwechsel.
  Ohnmachtspiele
  234
  234
  Yes
  Yes
  No
  No
  (none)
  (unlabelled)

Near fragment in time

Quote
Und sie haben dich nichts gefragt?
Nichts, gar nichts. Wahrscheinlich war ich ihnen zu klein. Wenn ich dreizehn, vierzehn Jahre gewesen wäre, hätte sich mich wahrscheinlich schon etwas gefragt.
Die Gestapo-Männder waren Wiener. Auch viele Deutsche waren da, aber das waren Wiener. Wie halt eine Hausdurchsuchung vor sich geht, haben sie alle Sachen herausgeschmissen, aber sie waren nicht auffallend brutal. Sie haben ihn einfach genommen und sind gegangen
Sie haben also auch nicht zugeschlagen?
Nein. Das ist dann erst am Morzinplatz gekommen. Nach der Verhaftung haben wir ja nicht gewusst wo er ist. Kein Lebenszeichen, nichts. Meine Mutter ist immer wieder auf die Gestapo am Morzinplatz gegangen: keine Auskunft. Als sie wieder einmal bei der Gestapo war, wurde ein Häftling aus einem Verhörzimmer geschleift – ohnmächtig und blutverströmt. Ob es ein Bekannter war, hat sie nicht gewusst, so entstellt war er.
pp 42-43 from Der Kopf meines Vaters: Wien von der NS-Zeit bis zur Gegenwart - Eine Zeitzeugin erzählt by Luis Stabbauer

Near fragment in space

Quote
Frank entschied sich für die grünbürgerliche Schlendertour, fuhr mit der U3 bis Volkstheater und spazierte dann entlang der Stra0enbahnlinie 49 beinahe direkt zur Blauen Tomate.
pp 37 from Sie sprechen mit Jean Améry, was kann ich für sie tun? by Kurto Wendt