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Im Schatten der Zeit - pp 229

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Bei einem Luftangriff am Morgen schafften sie es nicht mehr bis zum Hartäckerpark. Das Pfeifen der fallenden Bomben, die Lichtgarben, dumpfe Einschläge in nächster Nähe, ein Hexenkessel aus Getöse, Explosionen, Geschrei zwangen Anna, mit ihren Kindern in den nächstbesten Keller zu flüchten. und es war der Keller eines Frauenklosters. die Nonnen beteten nicht, sie kreischten ihre Gebete haltlos vor sich hin. Der Staub rieselte von der Decke, immer wieder erschütterten nahe Bombeneinschläge die Wände, Menschen stöhnten oder schrieen gemeinsam auf, immer gewärtig, von stürzenden Steinmassen erschlagen zu werden.
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  Hartäckerpark

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Um zwölf Uhr trafen wir uns auf dem Rathausplatz. Sie sah besser aus als zuvor. Ein Lächeln spielte um ihren Mund. Ich bot ihr an, sie zum Essen einzuladen. Sie lehnte ab, sagte, dass sie spazieren gehen wolle. Wir gingen in den Park. Die Baumkronen über uns waren mit Lichterketten in Herzform geschmückt und ich wurde rot. Sie blieb stehen. Sah mich an.
pp 25 from Gegen einsam by Daniela Meisel

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Mit dem Nötigsten im Gepäck, vor allem für die Kinder, verließ Anna im Spätsommer 1944 ihre Wohnung am Trautenauplatz 15. Sie perrte die Wohnungstür hinter sich zu, ohne zu ahnen, dass sie nie mehr hierher zurückkehren würde. Den Schlüssel jedoch ließ sie Schwester Minnie zukommen, "für alle Fälle".
Mit Hilfe nur mühsam aufzutreibender Verkehrsmittel den weit entfernten Franz-Josefs-Bahnhof zu erreichen, dann die endlose, ratternde Zugfahrt in schmtzigen, übelriechenden Waggons, dazu bei allen Sationen lähmend lange Verspätungen ausgeliefert, all das brachte Anna bis an den Rand der Erschöpfung.
pp 233-234 from Im Schatten der Zeit by Erika Pluhar