Arrows_down
Arrows_up
« Back to Malina

Malina - pp 172-

Quote
"Ich gehe am besten nach Hause, ich stehe um drei Uhr früh an das Tor der Ungargasse 9 gelehnt, mit den Löwenköpfen zu beiden Seiten, und dann noch eine Weile vor dem Tor der Ungargasse 6, die Straße hinaufschauend in Richtung Nummer 9, in meiner Passion, den Weg meiner Passionsgeschichte vor Augen, den ich wieder freiwillig gegangen bin, von seinem Haus zu meinem Haus."
  Malina
  172
  (Not Available)
  No
  Yes
  No
  No
  (none)
  Ungargasse

Near fragment in time

Quote
"Doch ein Wirbelsturm erhebt sich in ihr, sieht sie am Pratersrand junge Männer mit jungen Körpern herumstreunen, denn altersmäßig könnte sie schon fast deren Mutter sein. Alles, was vor diesem Alter geschah, ist unwiderruflich vorüber und kann niemals wiederholt werden. Doch wer weiß, was die Zukunft bringt. Bei dem heutigen hohen Stand der Medizin kann die Frau bis ins hohe Alter hinein ihre weiblichen Funktionen ausüben. Erika zieht einen Reißverschluss hoch. Auf diese Weise sperr sie sich vor Berührung ab. Auch vor einer zufälligen Berührung. Doch im wunden Inneren grast der Sturm ihre noch saftigen Weiden ab. Wo die Taxis stehen, weiß sie genau, und sie steigt in das vorderste der Schlange ein. Vonden weiten Matten des Volkspraters ist nichts als ein wenig Feuchtigkeit an den Schuhen und zwischen den Beinen zurückgeblieben."
pp 151-152 from Die Klavierspielerin by Elfriede Jelinek

Near fragment in space

Quote
Gudrun liest an und für sich nicht so viel, dafür hat sie keine Zeit. Musikmagazine. Tageszeitungen. Literatur, eher weniger. Aber da sie jetzt ohnehin wach ist, nimmt sie doch das Buch zur Hand, das sie vor vielen Jahren geschenkt bekommen und gestern zum ersten Mal aufgeschlagen hat.
Am Anfang ist tatsächlich von Wien die Rede, folgende Orte werden erwähnt:
Schwarzenbergplatz, Stadtpark und Heumarkt.
Heeresgeschichtliches Museum.
Münzgasse, Beatrixgasse, Landstraßer Hauptstraße.
Postamt Rasumofskygasse.
An all diesen Orten im dritten Bezirk ist Gudrun noch niemals gewesen; zumindest kann sie sich nicht daran erinnern.
Graben und Lobkowitzoplatz.
Freyung, Am Hof.
Nationalbibliothek.
An all diesen Orten im ersten Bezirk hat Gudrun nichts verloren; schließlich ist sie weder Touristin noch Hofratswitwe.
pp 59 from Verlass die Stadt by Christina Maria Landerl