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Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés - pp 121

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Kaum einer von den zahlreichen Schriftstellern, Künstlern und sonstwie dem Geistesleben schöpferisch oder rezeptiv verbundenen Stammgästen des Café Herrenhof fiel so sehr aus der allgemein üblichen Klischeevorstellung vom Habitus eines Intelektuellen oder gar eines Bohémiens wie der Dichter Alexander Lernet-Holenia. Mit seiner schmalen, schlanken, hochgewachsenen Erscheinung, der lässig eleganten Kleidung, der strammen Haltung stand er in schroffem Kontrast zum Durchschnitt der nervös-betriebsamen oder kontemplativ in Gespräche versunkenen Typen, die das "Herrenhof" bevölkerten: Ein "ritterlicher Poet", ein "letzter Kavalier und Grandseigneur" hatte sich in die wildweidende Herde wichtigtuerischer Kaffeehausliteraten und Journalisten verirrt.
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  Café Herrenhof

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während unseres einzigen Nachspaziergangs durch den Türkenschanzpark macht sie sich plötzlich mit dem Gehabe des Aashundes ins Gebüsch davon und kein Gepfeife macht sie schuldbewußt-eilfertig aus den Zweigen kriechen, nach langem Suchen sehe ich sie ganz klein im Mondlicht am Teich sitzen und sich nicht rühren – hat dich ein einzigartiges Verbrechen am Tatort festgehalten, hast du mondscheinig Fuchsblut sich regen fühlen, ist es eine Wildente, ein Schwan, ein heiliges Eichkätzchen gewesen?
pp 160 from Hundegeschichte by Julian Schutting

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Herr Hnatek, König aller Kellner, war ein solcher Meister der würdigen Pose, daß er, hätte er es gewollt, als jenes dekorativste aller Wesen, ein großer deutscher Dichter, hätte auftreten können. In der Tat wurde Thomas Mann, als er einmal in Wien eine Vorlesung hielt, von den Besuchern des Café Herrenhof mit Herrn Hnatek und zu dessen Gunsten verglichen.
pp 72-73 from Rückkehr nach Wien by Hilde Spiel