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Das Vaterspiel - pp 420-421

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Als ich mich hierauf im Wohnzimmer niederließ und die Knuspertüte in Brand steckte, war Alexandr mit seinem Thunfisch schon fertig. Er kam zu mir, leckte sich die Pfo-ten und ließ sich auf meinem Schoß nieder.
Alle diese Dinge, so erklärte ich ihm, werden bald aus dieser Wohnung verschwinden. Aber keine Angst, sagte ich, Katzenfutter wird bleiben. Es wird nur noch Katzen-futter und Haschisch geben, wir werden es vermischen und gemeinsam essen. Sonst werden wir uns nichts mehr leisten können. Ist morgen Samstag?
Alexandr schloss zustimmend die Augen. In der Früh, fuhr ich fort, werden wir zur Wienzeile hinuntergehen und auf dem Flohmarkt alles verkaufen, was wir entbehren können. Und das ist fast alles. Du hängst doch auch nicht an Dingen. Das Bett behalten wir, den Computer be-halten wir und die Katzenkiste. Noch etwas?
Alexandr schien auch nichts einzufallen, was wir sonst noch behalten sollten. Aber nach einer Weile hatte er einen Gedanken. Er stand auf, streckte die Vorderpfoten und bog den Rücken zu einem S. Das heißt in der Katzensprache: Alles herhören, ich habe gerade einen Gedanken. Dann ging Alexandr zur Lautsprecherbox und rieb sein Fell an der Kante.
Einverstanden, sagte ich. Ein paar CDs behalten wir auch. Sagen wir zehn, die zehn besten. Du hilfst mir aussuchen.
  Das Vaterspiel
  420
  421
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  (none)
  Wienzeile

Near fragment in time

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In der Herrengasse begegnete mir Annette mit einer Freundin. Sie ließ die Freundin stehen und fragte, ob ich mit ihr auf einen Kaffee gehen wolle. Wir gingen ins Sacher. sie lud mich ein. (...) Zum abschied drückte sie mir freundlich und bedauernd die Hand. Sie konnte erfolgreich werden. Auf der straße wurde sie erkannt. Auch mich hatten Jugendliche um ein autogramm angesprochen. Bald würde ich vergessen sein.
Ich ging gemächlich dahin, schlenderte wie in Zeitlupe durch die Kärntner Straße, bog rechts ab und trat in den Burggarten.
pp 145-146 from Herzlos by Monika Wogrolly

Near fragment in space

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Dass im Jahr 2003 eine Stiege nach ihm benannt wurde, nur eine Stiege im 5. Bezirk, der Aufgang von der Hamburger Straße zur U-Bahnstation Kettenbrückengasse, nur ein paar bedeutungslose Stufen, das hätte ihm nicht gefallen, da bin ich mir sicher.
Da seine Fans das ähnlich sahen, erkämpften sie noch einen schmalen Weg im 22. Bezirk für ihn, aber – seien wir ehrlich – auch das ist unwürdig. Wir hätten uns erwartet:
Eine prächtige Einkaufsstraße,
einen großen Platz in der Innenstadt,
oder wenigstens einen Abschnitt der Ringstraße (Falco-Ring).
pp 45 from Verlass die Stadt by Christina Maria Landerl