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Das Vaterspiel - pp 424-425

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Ich hatte in diesem Augenblick, scharf wie unter einem Brennglas, das Desaster meiner gesamten Existenz vor mir. Da arbeite ich jahrelang an einer Sache, habe die Idee, ent-wickle sie weiter, verbringe Nacht für Nacht damit, bis ein zum Herzeigen reifes Produkt entsteht – aber dann sind meine Energien plötzlich dahin, ich drehe mir eine Knus-pertüte nach der anderen und lasse das Ergebnis meiner Mühen auf der Festplatte vergammeln. Vier Jahre später muss ich mir meine eigene Erfindung als fremdes Produkt im Fernsehen anschauen, gefeiert als großer Hit der tech-nischen Entwicklung. Irgendjemand, der vermutlich viel später dran war als ich, aber letztlich doch cleverer war, hat dafür mächtig Tantiemen kassiert und es wird offiziell für immer seine Erfindung bleiben. Mein Fußballmatch ohne Ball war 37 Minuten lang. Ich war nicht in der Lage ge-wesen, das Know-How oder wenigstens den Film zu ver-kaufen, weder in New York noch daheim in Wien. Das Ein-zige, was ich schaffte, war, dass der Film zwei Monate lang im Wiener Szene-Lokal FLEX auf einem Bildschirm lief. Dafür hatte ich 10 000 Schilling bekommen. Und wie viel hatte derjenige bekommen, der das Know-how oder das bearbeitete Material an RAI UNO verkaufte?
  Das Vaterspiel
  424
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  Flex

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Diese vielen ekelhaften Menschen, Menschen, nun, diese vielen ekelhaften Erscheinungen im damit vollgestopften Autobus 74 A, die Landstraßer Hauptstraße hinauf oder hinunter, welche Qual, ihnen mehrmals täglich ausgesetzt zu sein, ihnen und ihren mitgeführten, mit sich getragenen Schicksalen, Lebensgestaltungen, Alltagsbewältigungen, Kinderwagen, Krücken; Inländer, Ausländer, Wiener, Asiaten, gleichviel, nein, gleichviel nicht, die Wiener, die 'Hiesigen', sind allemal scheußlicher, Paare vor allem, alte und ältere, verstunkene Wiener Ehepaare, wie sie hereinzittern 'in den Autobus', wie sie hinauszittern 'aus dem Autobus', dem Autobus 74 A, fürsorglich um einander bemüht und eben deshalb einander abrundtief gram, wie ich sie hasse!
pp 51 from Kalte Herberge by Werner Kofler

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Zu Beginn betrieb „Rädda Barnen seine Verteilungszentrale in der Gonzagagasse und übersiedelte später in die Sensengasse, in das ehemalige kaiserliche Institut für Körperkultur. Eine Freundin bezeichnete –die offensichtlich durchaus energische – Els Björkman Goldschmidt in einer Buchwidmung als „Oberst in der Gonzagagasse“
pp 277 from Wien und seine WienerInnen - Ein historischer Streifzug durch Wien über Jahrhunderte by (none)