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Verlass die Stadt - pp 102

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Es gibt ein Haus in Wien, es ist schönbrunngelb, aber im Sommer sieht man das kaum, weil Efeu die Fassade überwächst. Das Haus steht im 8. Bezirk, um genau zu sein: am Albertplatz, noch genauer: gegenüber dem Isisbrunnen, dem einzigen gusseisernen Brunnen der Stadt übrigens. Die Fensterrahmen und das Eingangstor sind grün gestrichen, über den schmalen Arkaden befindet sich ein großer Balkon. Darüber ist schon das Dach, mit einem Mansardenfester darin. Das Haus muss sehr alt sein und unter Denkmalschutz stehen, denn es ist so niedrig und hat noch immer kein Dachgeschoss aufgesetzt bekommen.
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Near fragment in time

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Thomas Bernhard war schon längere Zeit nicht mehr hier gewesen, sondern in Spanien, dann kam er zurück und starb. Dies war dem Bräunerhof ebenso gleichgültig wie das Fertigwerden meines Romans. Viele Jahre war ich hernach nicht mehr dort. In Wien ists egal, wohin ich nachhaus geh, einmal dahin, einmal dorthin. Heute gehe ich wieder ins Bräunerhof. Es ist alles wie immer. Der Ober weist mir den Platz zu. "Wo ist der Herr Ferdinand?" "Gestorben. Vor fünf Jahren." "Eine Melange." "Bittä sähr." Keine Veränderung. Rasender Stillstand.
pp 177-178 from Man ist viel zu früh jung. Essays und Reden by Robert Schindel

Near fragment in space

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Bronstein erwiderte dieses auf dieselbe Weise und wandte sich dann nach Westen in Richtung Gürtel. Als erstes, so dachte er, steuerte er den Bennoplatz an, wobei er sich freilich nicht eingestand, die Witzmanns vor allem wegen der behaupteten Profession der Mutter als erste Familie gewählt zu haben.
Am Platz angekommen, fand er ohne Mühe sofort das richtige Haus. Davor spielten einige Kinder Tempelhüpfen. Sie waren überaus schäbig gekleidet und hatten für die Jahreszeit viel zu dünnes Gewand an. Wenigstens, so dachte Bronstein, wurde ihnen bei dieser Bewegung nicht kalt. Er blieb vor der Gruppe stehen und sah ihr eine Weile zu.
pp 89 from Zores by Andreas Pittler