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Anna nicht vergessen - pp 140

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6.00 Wecken von Julia, das übliche Gemurmel. Dann noch einmal um 7.00. Julia berichtet über den Abend mit Hilde im Bieramt und im Bettelstudent - nur kurz.
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  Bettelstudent
Bieramt

Near fragment in time

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Auf dem Kohlmarkt herrschte rege Betriebsamkeit. Eine Frau mit einem in helles Papier eingeschlagenen Paket lächelte Liebermann im Vorbeigehen an. Sie war so erfreut über ihren Kauf, dass sie ihre Gefühle nicht unterdrücken konnte. Zwei prächtig gekleidete Husaren standen in der Tür einer Modistin und unterhielten sich laut auf Ungarisch. Auf der anderen Seite der Straße marschierten drei Chassidim in langen, schwarzen Kaftanen und breitkrempigen Biberhüten. Das Michaelertor, das mit einer grünen Kuppel gekrönte Portal der Hofburg, dominierte den Ausblick. Es machte sich vor dem pastellfarbenen Himmel besonders gut. Liebermann hatte Treszka Anfang der Woche einen Brief geschrieben und ein Treffen im Café Demel vorgeschlagen (dem k. u. k. Hofzuckerbäcker). [...] Der junge Arzt hatte das Café Demel nicht nur gewählt, weil es einen so guten Ruf genoss, sondern auch, weil es praktisch war.
pp 304 from Wiener Tod by Frank Tallis

Near fragment in space

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Sie lächelte und war froh. Er küßte ihr die Hand, sie wandelten im Stadtpark hin und her, Arm in Arm, standen am Teich, sahen den Kindern zu, die die Schwäne futterten, Kasimir erzählte von einem Pariser Park und von einem Teich, darin er eines Abends herumgerudert war und im Kahn, im Schatten eines künstlichen Felsens, übernachtet hatte. »Wohl nicht allein?« meinte sie. Er legte die Hand beteuernd auf sein Herz. »Ich weiß nicht mehr. Vergangene Dinge.« – Therese wollte von Paris und Rom und all den fernen Städten nichts mehr hören. Wenn er sich dahin sehne, so solle er doch lieber gleich wieder davonreisen. Er drückte ihren Arm fest an den seinen und lud sie ein, auf der Terrasse des Kursalons mit ihm eine Jause zu nehmen. An einem kleinen Tischchen ließen sie sich nieder, und Therese bekam plötzlich eine lächerliche Angst, daß man sie hier mit Kasimir sehen und darüber »ihrer Herrschaft« berichten könnte.
pp 93 from Therese. Chronik eines Frauenlebens by Arthur - Schnitzler