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Therese. Chronik eines Frauenlebens - pp 131

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Als sie einmal mit ihren Zöglingen durch die innere Stadt ging, trat sie mit ihnen halb zufällig, halb absichtlich in die Stefanskirche. Seit jenem Sommertag, an dem ihr die Kunde vom Tod ihres Vaters geworden war, hatte sie kein Gotteshaus betreten. Sie standen vor einem Seitenaltar fast im Dunkel. Das jüngere Mädchen, das zu Frömmigkeit neigte, ließ sich auf die Knie nieder und schien zu beten. Das ältere ließ ihre Blicke gleichgültig und etwas gelangweilt umherschweifen. Therese fühlte ihr Herz in wachsendem Vertrauen der eigenen Zukunft entgegenschwellen.
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Also, von dem großen Jubel und den Festzügen am Silvestertage, als die letzten Israeliten Wien und Oesterreich verlassen hatten, wirst Du ja ohnedies alles aus den Zeitungen ersehen haben. Nun, den ganzen Januar hielt diese Stimmung an, die Leute machten alle fröhliche Gesichter, ein Festkonzert folgte dem anderen und immer wieder zogen die Massen vor das Rathaus oder das Kanzlerpalais, um dem Bürgermeister Laberl und dem Doktor Schwertfeger zu huldigen. Mir selbst ist es aufgefallen, daß die Wiener in der Elektrischen viel freundlicher und netter waren als vorher, und der Hofrat Tumpel, der bei uns verkehrt, Du weißt, der mit dem blonden Vollbart, den Du nie leiden mochtest, sagte triumphierend zu uns:
»Sehen Sie, das Wiener sonnige Gemüt, das so lange von all dem Fremden überschattet worden war, bricht sich wieder Bahn.«
pp 53 from Die Stadt ohne Juden by Hugo Bettauer

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Er schlenderte in den ersten Bezirk, zündete aus einer Laune heraus im Stephansdom eine Kerze an und ging dann ins Fabios - das Lokal, in dem er mit Isabelle vor einigen Wochen den ersten gemeinsamen Abend verbracht hatte. Kaum hatte er das Restaurant betreten, kam der Oberkellner schnellen Schritts auf ihn zu und machte mit den Händen eine Geste, als wollte er Hühner verscheuchen. Was hat denn dieser Arsch für ein Problem, dachte Schäfer.
pp 296 from Ohnmachtspiele by Georg Haderer