Arrows_down
Arrows_up
« Back to Die große Hitze, oder die Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi

Die große Hitze, oder die Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi - pp 121

Quote
Indessen suchte Tuzzi nicht einen Arzt, sondern im Rudolfs-Krankenhaus den Patienten Twaroch auf, der aber nicht ansprechbar war, weil man ihn – eine in der Zeit der Großen Hitze recht häufige medizinische Praxis – in mehrtägigen Tiefschlaf versetzt hatte. Das irritierte Tuzzi zunächst, denn es schien ihm unkorrekt, seine Entschlüsse ohne vorhergegangene Rücksprache mit dem eigentlich Zuständigen in die Tat umzusetzen; aber die Überlegung, daß man einen ordentlichen Ärger nicht abflauen lassen darf, sondern im Interesse der eigenen Seelenruhe möglichst komplett an den Mann bringen muß, wog schließlich schwerer als persönliche und berufliche Taktgefühle, und so ließ sich Tuzzi kurzwegs zum Stubenring fahren, marschierte ins landwirtschaftsministerielle Präsidialbüro und begehrte kalten Tones vom dortamtigen Kommissär Dr. Tappeiner, beim Minister umgehend vorgelassen zu werden.
  121
  121
  Yes
  No
  No
  No
  (none)
  Rudolfs-Krankenhaus

Near fragment in time

Quote
Bloch drehte sich wieder um, stieg ein und ließ sich zum Naschmarkt fahren.
Es war ein schöner Oktobertag. Bloch aß an einem Stand eine heiße Wurst und ging dann zwischen den Ständen durch zu einem Kino. Alles, was er sah, störte ihn; er versuchte, möglichst wenig wahrzunehmen. Im Kino drinnen atmete er auf.
pp 7 from Die Angst des Tormanns beim Elfmeter by Peter Handke

Near fragment in space

Quote
Unsicher kämpften sich einige wenige Passanten an den blassen Häuserfronten des Rennwegs entlang, jäh vor Schreck zusammenfahrend, wenn der lautlose Schatten eines Fiakers wie auf wattieten Rädern durch das wirbelnde Flockenmeer an ihnen vorüberglitt.
Als mein Kutscher endlich in die Salesianergasse einbog, zögerten die Pferde, fast wie vor Scham, die makellos weiße Schneedecke, die da schemenhaft vor ihnen lag, als erste zu entweihen. Es war, als habe jedes Leben hier für einige Zeit stillgestanden.
pp 8 from Der Walzer der gefallenen Engel by C.S. Mahrendorff