Arrows_down
Arrows_up
« Back to Die große Hitze, oder die Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi

Die große Hitze, oder die Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi - pp 195

Quote
Der Prälat in der Wiener Erzdiözese hatte nicht übertrieben: Die Große Hitze hatte wirklich das Volk zu neuer Frömmigkeit veranlasst – oder auch nur die vielleicht immer noch vorhandene Gläubigkeit wieder freigelegt.
  195
  195
  Yes
  No
  No
  No
  (none)
  Wiener Erzdiözese

Near fragment in time

Quote
Das kleinere der beiden einstigen Stadthäuser der Grafen Salm liegt in einer schmalen Gasse unweit der breiten, häßlichen Landstraße Hauptstraße. Ich habe sie nie gemocht, diese Gegend Wiens, mit den langweiligen Kaufläden, den billigen Beiseln, dem Biergeruch und den schäbigen Marktständen, an denen man Znaimer Gurken und Gewürze, Obst, Bänder und blecherne Rosenkränze verkauft. Oft durchquerte ich sie an Sonntagvormittagen, wenn ich mit meinem Hund zu einem Spaziergang in den Prater ging. Auch zu einer Zeit, in der ich bereits die Ästhetik des Verfalls entdeckte, suchte ich in diesem Viertel vergeblich nach den Reizen von Belleville und Ménilomontant. All das ist vorbei. Die Hauptstraße des Bezirks ist womöglich noch unattraktiver geworden. Überdies hat sie sehr unter Bombenangriffen gelitten und sieht, wie eine unschöne Frau in Verzweiflung, noch abstoßender aus.
Nur die Rochuskirche mit ihren drei Heiligen, deren Umrisse sanft geschwungen über alle Häuserfassaden thronen, verleiht dem Stadtteil noch etwas von der Anmut, die er in früheren Zeiten besaß. Damals standen nicht nur das Palais Razumovsky, sondern auch die beiden Salmschlässer inmitten grüner Wiesen, ihre Gärten reichten hinab zum Fluß und zu den Donauauen mit wilden Vögeln und seltenem Getier.
pp 31 from Rückkehr nach Wien by Hilde Spiel

Near fragment in space

Quote
"[...] ich strahle den Franz-Josefs-Kai und den Donaukanal und den Schottenring an, denn Ivan macht aus Übermut eine Rundfahrt um die Innere Stadt [...] haben zur Rechten die Universität, in die ich gegangen bin, aber sie steht nicht mehr da wie damals, nicht mehr bedrückend, und das Burgtheater, das Rathaus und das Parlament sind von einer Musik unterschwemmt, die aus dem Radio kommt [...]
pp 58- from Malina by Ingeborg Bachmann