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Der bessere Mensch - pp 68-69

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Nachdem er weitere zehn Minuten auf den Bildschirmschoner gestarrt und mit sich gehadert hatte, ob er zur Trafik gegenüber gehen sollte, nahm er das interne Telefonverzeichnis von Bergmanns Schreibtisch und suchte sich die Nummer eines Kollegen heraus, der im Dezernat zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität arbeitete. Ob sie sich um sechs Uhr kurz treffen könnten, er bräuchte unter Umständen einen Gefallen. Nachdem sie sich in einem Gastgarten nahe der Freyung verabredet hatten, rief Schäfer zuerst Kovacs und dann Schreyer an
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Near fragment in time

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»Lass uns ins Café Schwarzenberg gehen. Ich könnte noch einen Kaffee gebrauchen.« Rheinhardt hielt inne und meinte dann noch: »Und etwas dazu vielleicht.«
pp 211-212 from Rendezvous mit dem Tod by Frank Tallis

Near fragment in space

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Bronstein überquerte die Ringstraße, hielt auf die Schottengasse zu und bog von dort in die Herrengasse ein. Vor dem Café „Herrenhof“ blieb er stehen.
Für das Abendessen war es, befand er, noch zu früh, also sprach nichts dagegen, sich noch einen Kaffee zu genehmigen. Er trat ein und setzte sich an seinen gewohnten Tisch. Der Kellner trat an ihn heran. „Das Übliche, Herr Oberst?“
„Nein, Herr Franz, bringen S´ mir heute einen Pharisäer. Ich weiß auch nicht warum, aber mir ist g´rad´ danach.“
„Ein Pharisäer, bitte schön, kommt sofort.“ Und der Kellner ging ab. Bronstein wartete einen Augenblick, dann erhob er sich noch einmal und schlenderte zum Tisch mit den Zeitungen. Die Auswahl war, wie er befand, mehr als mager. Neben den drei zentralen Tageszeitungen, der „Reichspost“, der „Neuen Freien Presse“ und der „Wiener Zeitung“, gab es nur die „Illustrierte Wochenpost“, das „Tagblatt“ und das „Sport-Tagblatt“. Mit einer sentimentalen Wehmut erinnerte er sich daran, dass genau dieser Tisch einst unter einem schier unzählbaren Wust an Zeitungen jeden Tag beinahe zusammenzubrechen schien. Der „Pester Lloyd“, das „Prager Tagblatt“, das „Karpaten-Echo“, die „Rundschau“, die „Brünner Zeitung“, …, wo waren die alle hingekommen? Und erst die Blätter aus dem Ausland! Im „Herrenhof“ hatte man natürlich auch die führenden Presseerzeugnisse aus England, Deutschland, Frankreich und der Schweiz jeden Tag auf´s Neue ausliegen gehabt. Und jetzt gab es nicht einmal mehr die altehrwürdige „Times“. Nicht, dass Bronstein des Englischen mächtig gewesen wäre, aber allein schon die Präsenz solcher Presserzeugnisse verlieh dem Ort und damit auch seinem Besucher einen Flair von Weltläufigkeit. Solange die Welt im eigenen Heim zu Gast war, zählte man etwas auf dem Erdenrund. Nun aber war man nur noch miefige Provinz!
Seufzend griff Bronstein zum „Sport-Tagblatt“, denn von Politik hatte er an diesem Abend mehr als genug. Er kam gerade rechtzeitig zu seinem Tisch zurück, als der Kellner den Kaffee abstellte. Bronstein signalisierte durch ein kurzes Nicken einen Dank, setzte sich dann und entnahm seinem Etui eine „Donau“, die er anzündete, ehe er den ersten Schluck aus seiner Tasse nahm.
pp 108-109 from Zores by Andreas Pittler