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Der Narrenturm: Stück, Materialien, Collagen - pp 109
Das Ensamble für Städtebewohner feiert die Begehung von Franzobels Narrenturm als mildes Hochamt: als redseligen Gottesdienstbeweis für die Klarsicht der Narren, (...)
Near fragment in time
Ich saß im 34. Jahre meines gottlosen Lebens, Details kann eine Tageszeitung unmöglich bringen, ich saß im Café Central, Wien, Herrengasse, in einem Raume mit gepreßten englischen Goldtapeten. Vor mir hatte ich das »Extrablatt« mit der Photographie eines auf dem Wege zur Klavierstunde für immer entschwundenen fünfzehnjährigen Mädchens. Sie hieß Johanna W. Ich schrieb auf Quartpapier infolgedessen, tieferschüttert, meine Skizze »Lokale Chronik«. Da traten Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Felix Salten, Richard Beer-Hofmann, Hermann Bahr ein. Arthur Schnitzler sagte zu mir: »Ich habe gar nicht gewußt, daß Sie dichten!? Sie schreiben da auf Quartpapier, vor sich ein Porträt, das ist verdächtig!« Und er nahm meine Skizze »Lokale Chronik« an sich. Richard Beer-Hofmann veranstaltete nächsten Sonntag ein »literarisches Souper« und las zum Dessert diese Skizze vor.
pp 9 from So wurde ich. In: Wiener Geschichten by
Near fragment in space
Um ausreichend Bewegung zu fördern, vergatterte man die Militärirren, also wahnsinnig gewordenes Militärpersonal, im Anstaltshofe und befahl ihnen scharfe Rundläufe am Gange. Das Narrenhaus diente auch der Aufspürung vermuteter Simulanten, die sich vom Kriegsdienst zu drücken versuchten - als eine Art Sonderdisziplinierung.
pp 325 from Der andere Garten. Erinnern und Erfinden in Gärten von Institutionen by