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Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés - pp 34-35

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Meine eigene Erinnerung an das "Herrenhof" reicht bis in die frühen Zwanzigerjahre dieses Jahrhunderts zurück. Es war ein weitläufiges, großräumiges Etablissement, dessen dekoratives Interieur dem Jugendstil nachempfunden war. Wenn man durch die sanft pfauchende und allzu hastige Schritte besinnlich retardierende Drehtür eintrat, befand man sich zunächst in einem langgestreckten Raum, dessen behäbige Fensterlogen den Blick auf die prächtigen Palais der Herrengasse, die Residenzen der dem kaiserlichen Hof nahestehenden Hocharistokratie freigaben. Die Überzüge der bequemen Fauteuils, die Holztäfelung der Wände, die Tischplatten und Luster waren aus kostbarem Material, wirkten nobel und gediegen.
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  Café Herrenhof

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Dieser Trick mit dem Café Eiles glückte immer, ich trat ein, holte mir einen Stoß Zeitungen und beruhigte mich. Und es mußte nicht unbedingt das Café Eiles sein, auch das Museum und das Bräunerhof hatten immer ihre Wirkung getan.“
pp 26 from Holzfällen by Thomas Bernhard

Near fragment in space

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Obwohl es erst kurz nach elf Uhr war, machte sich Bronstein auf den Weg ins "Herrenhof". Er nahm dort seinen Stammtisch Platz und studierte in aller Ruhe die Speisekarte. Es entging ihm dabei nicht, dass sich der Kellner ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen konnte. Jeder im "Herrenhof" kannte mittlerweile Bronsteins Rutal. Stets ging er die Speisekarte aufmerksam durch, um dann doch das jeweilige Tagesmenü zu bestellen. Diesmal kredenzte man ihm Fleischknödel mit Sauerkraut, die er mit großem Genuss verspeiste.
pp 102 from Tacheles by Andreas Pittler