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Das Vaterspiel - pp 371-372

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Ein paar Tage später kam Gerhard zu mir in die Woh-nung. Ich hatte die Power-Point-Animationen seiner Bilder fertig gestellt und wollte mit ihm die Geschwindigkeit der jeweiligen Abläufe besprechen. Es war Mitte Oktober. Die Nacht des blutigen Hundes, der Messer auf die Abbildun-gen meiner Schwester warf, lag sechs Wochen zurück. Gerhard und ich hatten seither nur einmal telefoniert. Ich hat-te getan, als hätte ich Mitleid mit ihm, wollte aber nur diskret herauskriegen, ob er mit Klaras Schuldirektor ge-sprochen hatte.
Als ich in meiner Rot-Kreuz-Uniform aus der U-Bahn-Station Kettenbrückengasse kam, stand Gerhard schon vor meiner Haustür und schlug, um sich aufzuwärmen, die Füße gegeneinander. Es hatte ein wenig zu schneien begonnen. Es waren ganz kleine Flocken, die der Wind über die Straßen wirbelte. Mit Klara hatte Gerhard keinen Kon-takt mehr gehabt. Weder einen weiteren Anruf noch den versprochenen Brief hatte er erhalten.
In meiner Wohnung war es kalt. Ich drehte das Backrohr auf und steckte eine alte Wärmelampe ein, die ich vor kur-zem auf dem Flohmarkt erstanden hatte. Sie hatte einen großen Aluminiumschirm, der aussah wie eine Satelliten-schüssel. Gerhard half mir, im eiserenen Ofen einzuheizen. Er fragte mich, ob mir das alles hier nicht ein wenig zu um-ständlich sei.
  Das Vaterspiel
  371
  372
  Yes
  Yes
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  (none)

Near fragment in time

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Simon Wiesenthal’s office when I first met him in 1974 was on the Rudolfsplatz an undistinguished inner-city square surrounding an unappetizing playground which never seemed to hae an children in it. Rudolfsplatz Number 7 was a drab postwar apartment house in which Wiensthal had maintained an office for a decade.
pp 1895 from Nazi Hunter: The Wiesenthal File by Alan Levy

Near fragment in space

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Dass im Jahr 2003 eine Stiege nach ihm benannt wurde, nur eine Stiege im 5. Bezirk, der Aufgang von der Hamburger Straße zur U-Bahnstation Kettenbrückengasse, nur ein paar bedeutungslose Stufen, das hätte ihm nicht gefallen, da bin ich mir sicher.
Da seine Fans das ähnlich sahen, erkämpften sie noch einen schmalen Weg im 22. Bezirk für ihn, aber – seien wir ehrlich – auch das ist unwürdig. Wir hätten uns erwartet:
Eine prächtige Einkaufsstraße,
einen großen Platz in der Innenstadt,
oder wenigstens einen Abschnitt der Ringstraße (Falco-Ring).
pp 45 from Verlass die Stadt by Christina Maria Landerl