« Back to Verlass die Stadt
Verlass die Stadt - pp 13
Mühsam bahnt Gudrun sich ihren Weg durch den Naschmarkt, wo die Hitze den Geruch nach Käse, nach Fisch und Kebab so sehr verstärkt, dass man beinahe sagen könnte, es stinkt. Dabei versucht sie, an nichts zu denken. Während sie sich durch die Hitze an hunderten Touristen vorbeikämpfen muss, versucht sie, nicht an Max zu denken, nicht an das, was er gesagt hat, nicht an die Schmerzen in ihrer Schulter und nicht an den starken Wunsch, die Leute einfach mit Nachdruck beiseitezuschieben.
Near fragment in time
Und irgendwann, so gegen sieben oder halb acht, ist er dann fortgegangen. Er hat mir gesagt, Abendessen braucht er keines, das wird er beim Plachutta am Eck einnehmen, weil die dort seiner Meinung nach den besten Tafelspitz mit Erdäpfel und Apfelkren von ganz Wien haben.
pp 18 from Blutreigen Ein Fall für Trautmann by
Near fragment in space
Ich ging über den Naschmarkt. "Kosten Sie, kosten Sie, kosten Sie", kam es von rechts und links. Falafeln, Beeren, Schinken, Käse, Nüsse. Ein Spießrutenlauf durchs Angebot. Mittlerweile war der Naschmarkt eher zur Fressmeile geworden. Immer mehr Lokale hatten aufgemacht, immer mehr Stände verschwanden. Eines der vielen asiatischen Restaurants hatte in sein Fenster geschreiben: 'Bei uns wird der Fisch "frisch" zubereitet.' Jedes Mal, wenn ich dran vorbeikam, überlegte ich, ob ich hineingehen sollte, um ihnen zu erklären, dass die Anführungszeichen unglücklich gesetzt waren und man als Kunde das Gefühl hatte, in beunruhigend stinkenden Fisch beißen zu müssen.
pp 165 from 6 Österreicher unter den ersten 5 by