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Verlass die Stadt - pp 83-84
Und sie muss mit der Hochschaubahn fahren, was ihrem Magen einigermaßen mitnimmt. Und sie muss mit der Geisterbahn fahren, wo sie die Augen zumacht; mit Angst und Schrecken hat das wenig zu tun. Sie muss auch noch einem Mann aus Plastik ins Gesicht hauen, weil Max und Peter das lustig finden; sehr fest kann sie heute nicht zuschlagen.
Anschließend wird sie weitergeschleppt: Zum Riesenrad (das war uns früher immer zu teuer, weißt du noch?), und es ist tatsächlich das erste Mal, dass sie Riesenrad fährt, aber sie sieht gar nicht aus den Fenstern. Ihr ist dieses Wien da unten egal. Die Luft in der Kabine ist stickig, und ihr Kopf ist ganz heiß, ihr wird schwindlig und sie muss sich setzen.
Willst du noch Tagada fahren? Oder lieber gleich ins Schutzhaus?
Endlich darf Gudrun im Schatten sitzen, sie ist sehr erleichtert, es so gut überstanden zu haben. Max bestellt ihr ein großes Bier, von dem sie ein paar tapfere Schlucke trinkt.
Nachdem sie noch eine Rindssuppe gegessen hat, ist sie zwar immer noch schwach, aber schon wieder Gudrun genug, und darum fragt sie schließlich doch, während Laura auf dem Klo ist:
Seid mir nicht böse, es ist lieb von euch, aber warum?
Warum was?
Warum ladet ihr mich in den Prater ein?
Weil du den Prater liebst!
Da müsst ihr mich verwechseln.
Du hast Recht, sagt Peter, nachdem es eine Zeitlang sehr still war un Max sein Bier in einem Zug ausgetrunken hat.
Anschließend wird sie weitergeschleppt: Zum Riesenrad (das war uns früher immer zu teuer, weißt du noch?), und es ist tatsächlich das erste Mal, dass sie Riesenrad fährt, aber sie sieht gar nicht aus den Fenstern. Ihr ist dieses Wien da unten egal. Die Luft in der Kabine ist stickig, und ihr Kopf ist ganz heiß, ihr wird schwindlig und sie muss sich setzen.
Willst du noch Tagada fahren? Oder lieber gleich ins Schutzhaus?
Endlich darf Gudrun im Schatten sitzen, sie ist sehr erleichtert, es so gut überstanden zu haben. Max bestellt ihr ein großes Bier, von dem sie ein paar tapfere Schlucke trinkt.
Nachdem sie noch eine Rindssuppe gegessen hat, ist sie zwar immer noch schwach, aber schon wieder Gudrun genug, und darum fragt sie schließlich doch, während Laura auf dem Klo ist:
Seid mir nicht böse, es ist lieb von euch, aber warum?
Warum was?
Warum ladet ihr mich in den Prater ein?
Weil du den Prater liebst!
Da müsst ihr mich verwechseln.
Du hast Recht, sagt Peter, nachdem es eine Zeitlang sehr still war un Max sein Bier in einem Zug ausgetrunken hat.
Near fragment in time
Die Pension Treidler befand sich in einem großen Haus nahe der einmündenden Riemerstraße, fast schon am Dr.-Karl-Lueger-Platz, der nach einem ungeheuer populären früheren Wiener Bürgermeister benannt war. Einige Häuser weiter in Richtung Ringstraße gab es das Kaberett Simpl und ein bekanntes Restaurant, in dem vorwiegend Rindfleischspeisen serviert wurden. Beide waren um diese späte Stunde schon geschlossen. In dem Haus, in dem in den zwei oberen Stockwerken, die Pension Treidler untergebracht war, gab es einen großen Buchladen und einen Kosmetiksalon.
pp 13 from Blutreigen Ein Fall für Trautmann by
Near fragment in space
Trautmann ging in den Wurstelprater und genehmigte sich im Schweizerhaus zwar diesmal keine Stelze, aber dafür ein Krautfleisch, trank drei Krügel Budweiser, plauderte mit der ihm gut bekannten Chefin und raute Kette. Beschloss dann, sich ein bisschen im Wurstelprater umzuschauen, nahm dabei allerdings die ihm noch immer ungewohnte, verhasste Brille ab und hängte sie in den Ausschnitt seines T-Shirts mit einer chinesischen Aufschrift, von der er nicht wusste, was sie bedeutete. Seine Glock hatte er wie immer im hinteren Hosenbund stecken. Außer einer kleinen Ausbuchtung, die sein ziemliche langes T-Shirt aufwies, war von ihr nichts zu sehen. Er ärgerte sich über das vor dem Schweizerhaus aufgebaute, über sechzig Meter hohe Kettenkarussell, das den ganzen Platz verschandelt. Kurz setzte er sich auf eine Bank vor dem Pferdekarussell, in dem die Tiere zur schon ausgeleierten Orchestrionmusik im Kreis leifen, und ging dann langsam zu seiner nicht weit entfernten kleinen Wohnung in der Molkereistraße.
pp 198-199 from Blutreigen Ein Fall für Trautmann by