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Anna nicht vergessen - pp 199
Er war jetzt ein anderer Mensch, verloren und unanbringlich, und dreimal jährlich, im März, im Juni und im Oktober, besuchte er die Versteigerung unanbringlicher Güter in der Halle vor dem Wartesaal Ost mit dem festen Ziel, sich dem Inhalt eines fremden Koffers vorbehaltlos hinzugeben.
Near fragment in time
The house in which we lived and where I grew up, Franz-Josef-Kai 65, stood at the corner between the Kai and the Theresienstraße, both with names of the Habsburg royalty who enjoyed the love and gratitude of Viennese Jews, including my parents. The window of my grandparent´s flat all looked down on the elegant Kai bordering the Donaukanal, but all but one window in our apartment looked onto the quite humble Theresienstraße and more specifically onto the Rossauerkaserne. The latter is an imposing large red brick barrack- a building stretching over several blocks with battlements on top, all around. It was then and I believe it still is, in active use. “I am sick and tired of looking at the barracks”, writes my father, in 1927, eagerly planning a vacation. The Rossauerkaserne was not within talking distance, but close enough for some friendly casual interchanges between some of our household help and the soldiers who lived there, although my last Fräulein, the one I remember best and who stayed with us for the last six years in Vienna was above such fooleries. Twice, in my later life, I had occasion to return to this childhood flat. The second time, only a few years ago, the flat was empty, about to be redecorated. I bent out of the corner bay window and saw a magnificent view, following the Donaukanal, with the Kahlenberg and the Wienerwald still visible in the distance. (…) straight ahead from the same widow, one could see the Augartenbrücke leading from our first Bezirk (districe) across the Donaukanal to the second Bezirk, the Leopoldstadt.
pp 111 from Living in the shadow of the Freud family by
Near fragment in space
Anna beantragte bei Hofrat Hromada Verstärkung aus einer anderen Abteilung, denn zwei ihrer Kollegen befanden sich im Urlaub. Und natürlich waren sie nicht an den Wörthersee gefahren, von wo man sie problemlos hätte zurückordern können. Der eine war auf Teneriffa, und der andere verbrachte seine Ferien mit Familie auf einem Schweizer Biobauernhof – ohne Handy-Empfang. Hromada versprach, die fähigsten Kollegen zu schicken, deutete aber bereits vorsichtig an, dass auch die anderen Abteilungen urlaubsmäßig stark dezimiert seien. ›Sollte ich das perfekte Verbrechen planen, dann sicher im Juli oder August‹, dachte Anna und suchte in ihrem Notizbuch die Telefonnummer von Uschi Mader. Die meldete sich nach dem zweiten Klingeln. »Ja?« Ein zaghaftes Hauchen, es klang eher wie von einem Kind. »Frau Mader?« »Ja? Wer spricht da?« »Entschuldigen Sie, ich bin’s: Anna Habel, Landeskriminalamt Wien.« »Ah, Frau Habel, gut, dass Sie anrufen.« Diese Reaktion verwirrte Anna, doch sie ignorierte den Satz erst mal. »Frau Mader, ich muss Ihnen noch ein paar Fragen stellen, sind Sie denn heute Nachmittag zu Hause? Ich könnte so circa in einer Stunde bei Ihnen sein.« »Ja, kommen Sie ruhig. Ich bin aber nicht in Salchenberg. Ich bin eh in Wien, bei meiner Schwester. Weyringergasse 25.« »Das ist gut. Ich komm gleich vorbei, wenn Ihnen das passt.« »Ja, ist recht. Bitte bei Hutter klingeln. Gibt es denn was Neues?« »Ja schon, aber das erzähl ich Ihnen dann persönlich.« Anna überlegte kurz, ob sie einen Kollegen zu Frau Mader mitnehmen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Kolonja hatte sie mit Arbeit eingedeckt, Frau Schellander war nur im Innendienst tätig, und sie hatte keine Lust, sich von einem uniformierten Kollegen mit Profilierungsneurose vollquasseln zu lassen. ›Na, die beiden Schwestern werden mich schon nicht in einen Hinterhalt locken.‹
pp 118-119 from Bis zur Neige - Ein Fall für Berlin und Wien by
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