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Verlass die Stadt - pp 131
Ich wollte das Wien aus dem Buch [Ingeborg Bachmann: Malina] entdecken, erforschen und untersuchen; die Schauplätze und Handlungsräume in Karten einzeichnen; die Stadt, die Orte zeigen, wo das stattfindet, wo alles spielt;
Es ließ sich nichts finden.
Vielleicht hat sich alles so sehr verändert seitdem.
Vielleicht haben mich die Namen in die Irre gehen lassen. An den Orten spielt ja nichts. Es werden nur schöne Namen genannt.
Mit Sicherheit kann ich sagen, dass es an der Alten Donau nicht so ist, wie ich es mir vorgestellt habe.
Ich weiß jetzt: In Kagran steht Wiens größtes Einkaufszentrum und eine Menge Plattenbauten.
Wie wir schon lange wissen, braucht man in den Stadtpark, in die Beatrixgasse, in die Ungargasse, nicht zu fahren. Hier duftet es nicht nach Märchenzeit; man riecht nichts, man spürt nichts.
Nachdem ich das alles wusste, habe ich die Suche aufgegeben. Ich habe die Arbeit abgebrochen. Es hat mich nicht mehr interessiert. Mich hat das Buch nicht mehr interessiert. Mich hat diese Stadt nicht mehr interessiert. Ich spielte darin keine Rolle mehr. Ich kam darin nicht mehr vor.
Es ließ sich nichts finden.
Vielleicht hat sich alles so sehr verändert seitdem.
Vielleicht haben mich die Namen in die Irre gehen lassen. An den Orten spielt ja nichts. Es werden nur schöne Namen genannt.
Mit Sicherheit kann ich sagen, dass es an der Alten Donau nicht so ist, wie ich es mir vorgestellt habe.
Ich weiß jetzt: In Kagran steht Wiens größtes Einkaufszentrum und eine Menge Plattenbauten.
Wie wir schon lange wissen, braucht man in den Stadtpark, in die Beatrixgasse, in die Ungargasse, nicht zu fahren. Hier duftet es nicht nach Märchenzeit; man riecht nichts, man spürt nichts.
Nachdem ich das alles wusste, habe ich die Suche aufgegeben. Ich habe die Arbeit abgebrochen. Es hat mich nicht mehr interessiert. Mich hat das Buch nicht mehr interessiert. Mich hat diese Stadt nicht mehr interessiert. Ich spielte darin keine Rolle mehr. Ich kam darin nicht mehr vor.
Near fragment in time
Um zwölf Uhr trafen wir uns auf dem Rathausplatz. Sie sah besser aus als zuvor. Ein Lächeln spielte um ihren Mund. Ich bot ihr an, sie zum Essen einzuladen. Sie lehnte ab, sagte, dass sie spazieren gehen wolle. Wir gingen in den Park. Die Baumkronen über uns waren mit Lichterketten in Herzform geschmückt und ich wurde rot. Sie blieb stehen. Sah mich an.
pp 25 from Gegen einsam by
Near fragment in space
Sie waren einander vor dem Café Schwarzenberg begegnet, nach fünf Jahren wieder (damals beim Einsturz der Reichsbrücke, wo er den Schaulustigen Würstchen verkauft hatte), und Susanne hatte ihn trotz seiner Beteuerung, wie sehr ihn sein Studium in Anspruch nehme, hierher zu dieser Lagerhalle geschleppt. Und das alles nur, wie ihm schien, weil er Susanne rundheraus auf ihre neue Nase angesprochen hatte.
pp 64 from Anna nicht vergessen by