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Canard Saigon - pp 13

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Er packte seine Beute in die Tasche seines Mantels und machte sich sofort auf den Weg, um sie einzutauschen. Geschickt wich er allen möglichen Begegnungen mit russischen Soldaten aus. Sein Ziel war die Weintraubengasse, wo sein Freund, der Schwarze Otto, wohnte.
  Canard Saigon
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  Weintraubengasse

Near fragment in time

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Die beiden verabschiedeten sich andeutungsweise von der Winter und gingen dann die Treppe abwärts zum Haustor. Wieder im Freien wandten sie sich nach links, um auf diese Weise wenig später die Alserstraße zu erreichen. Vorbei am Landesgericht hielten sie auf die Universität zu, vor der sich ein Menschenknäuel gebildet hatte. Cerny und Bronstein brauchten nicht viel Phantasie, um zu ahnen, was der Grund für diesen Auflauf war. Schon von weitem erkannten sie die riesigen Fahnen mit der schwarz-weiß-roten Drittelung. Bronstein ärgerte sich. Die Nazis waren leider nicht blöd. Die offizielle Flagge des Reichs, die rote mit dem Hakenkreuz, war natürlich verboten, doch die alte Kaiserfahne, die seit 1935 nicht mehr als offizielles Symbol Deutschlands galt, war rechtlich unangreifbar, obwohl jeder wusste, was damit signalisiert werden sollte. Immerhin hatte die nationale Rechte dieses Banner auch all die Jahre mitgeführt, da offiziell Schwarz-Rot-Gold den nördlichen Nachbarn symbolisierte, und Bronstein erinnerte sich daran, wie die Nazis diese Kombination als „Schwarz-Rot-Mostrich“ verunglimpft hatten. Doch was Weimarer Tuch war mittlerweile ebenso Geschichte wie die Republik, für welche es gestanden war. Und wer vermochte zu sagen, wann es auch mit Rot-Weiß-Rot vorbei sein würde.
pp 54-55 from Zores by Andreas Pittler

Near fragment in space

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Die abendliche Frühlingssonne breitete einen goldenen Teppich über den Mosesbrunnen. Der Franziskanerplatz zeigte sich von seiner schönsten Seite. Der angenehmen Temperaturen wegen hatte das Personal des Kleinen Cafes einige Tische ins Freie gestellt. An einem dieser Tische saß Marc Vanhagen mit seinem Gast. Links ragte ein Teil des Franziskanerklosters in ihr Sichtfeld, dessen Renaissancefassade italienisches Flair nach Wien brachte. An das Kloster schmiegte sich das wahre Prunkstück des Platzes. Die Franziskanerkirche dominierte mit ihrer für einen Sakralbau schmalen, bläulich grauen Fassade das herrliche Ambiente.
pp 499 from Canard Saigon by Harald Friesenhahn