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Canard Saigon - pp 108-110
Der Lärm der einfahrenden U-Bahn unterbrach das Gespräch. Marc blickte auf seine Uhr. Exakt dieselbe Zeit wie am Dienstag, dachte er zufrieden. Für ihn war es wichtig, einen Lokalaugenschein zu denselben Bedingungen durchzuführen, die zur Tatzeit gegeben waren. Die drei Ermittler folgten dem Menschenstrom, der die U-Bahn verlassen hatte und sich Richtung Ausgang bewegte. Martin notierte die Gehzeiten. Sie verließen die Station und wandten sich auf dem Gehsteig der Wagramer Straße nach rechts. Auf diesem Straßenabschnitt gab es keine Haltemöglichkeit für Kraftfahrzeuge. Sie folgten dem Straßenverlauf und bogen nach 400 Metern in die Lieblgasse ein. Wachsam, auf jede Kleinigkeit achtend, schritten die Polizisten den Heimweg von Maricela Rodriguez ab. Sie hatten im War Room die Straßenkarte studiert. Erst nahmen sie den direkten Weg. Sie gingen die Lieblgasse hinunter und bogen nach links in die Silenegasse ein. Am Wohnblock von Maricela angekommen, begaben sie sich zum Hinterausgang. Den Rückweg nahmen sie über die Maculangasse, eine Parallelstraße zur Lieblgasse. Nach 300 Metern bogen sie in die Puchgasse ein, die in die Lieblgasse mündete. Sie hatten etwa 100 Meter der rund 250 Meter langen Gasse zurückgelegt, als Marc Vanhagen stoppte. Er drehte sich um, besah sich die Umgebung und ging auf die andere Straßenseite. Dort bleib er wieder stehen und beobachtete konzentriert die Umgebung. "Was ist euch aufgefallen?", fragte Marc seine Kollegen, die ihm gefolgt waren. "Auf der rechten Seite der Lieblgasse stehen hohe Bäume, und einige Meter nach hinten versetzt reihen sich fünfstöckige Wohnblöcke aneinander", sagte Martin. "Auf der linken Seite befinden sich ausschließlich betrieblich genutzte Gebäude. Die Straßenbeleuchtung ist ausreichend, um gut zu sehen. Aber nur eine Handvoll Fußgänger und wenige Autos sind unterwegs." "Links und Rechts der Fahrbahn sind Autos abgestellt, aber es gibt auch einige Parklücken", ergänzte Nicole. "Das heißt, dass viele Menschen in diesen Betrieben arbeiten und nach Dienstschluss mit dem Auto nach Hause fahren. Die Silenegasse ist eine gut beleuchtete Wohnstraße mit regem Fußgängerverkehr." "Die Maculangasse führt durch ein reines Gewerbegebiet, ist aber sehr gut beleuchtet", sagte Martin. "An den Eingangstoren von zwei Firmen sind mir Überwachungskameras aufgefallen." [...] Sie zeigte mit der Hand auf ein hell erleuchtetes Gebäude auf der rechten Seite der Puchgasse. "100 Meter von einer Polizeiinspektion entfernt eine Frau in ein Fahrzeug zu zerren, scheint mir sehr gewagt."
Near fragment in time
„Haben S´ ein Kinoprogramm da?“, erkundigte er sich beim Kellner. Dieser nickte kurz und reichte ihm wenig später die „Reichspost“ vom Tage. Bronstein fand die gesuchte Seite, und sein erster Blick fiel auf das Margaretner Bürgerkino, in dessen unmittelbarer Nähe er ein gutes Jahrzehnt gewohnt hatte. „Oberleutnant Franzl“ wurde dort gegeben, eine volkstümliche Posse mit der süßen Lucie Englisch und der eher hantigen Magda Schneider. Nein, von Uniformen hatte er genug! Außerdem war ihm dieses Lichtspiel ohnehin zu weit entfernt. Wenn, dann wollte er sich in unmittelbarer Nähe von bewegten Bildern berieseln lassen. Seine Augen wanderten die Seite aufwärts zum Programm in den Innenstadtkinos. Am Schottenring wurde immer noch „La Habanera“ gegeben. Eine Südseeschnulze mit vielen Palmen und seichten Melodien. Bronstein hatte den Film vor zwei Monaten gesehen, und damals war der Kontrast zu dem matschig-trüben Wetter in der Wienerstadt wohltuend gewesen. Doch ein zweites Mal verlangte es ihn nicht nach diesem Streifen, auch wenn die Kritik sich ungebrochen vor Begeisterung über die Leistung der Hauptdarstellerin Zarah Leander überschlug.
Blieb das Opern-Kino, keine hundert Meter vom „Smutny“ entfernt. Dort lief „Hoheit flirtet“, eine Produktion aus dem amerikanischen Hollywood.
pp 113-114 from Zores by
Blieb das Opern-Kino, keine hundert Meter vom „Smutny“ entfernt. Dort lief „Hoheit flirtet“, eine Produktion aus dem amerikanischen Hollywood.
Near fragment in space
Die abendliche Frühlingssonne breitete einen goldenen Teppich über den Mosesbrunnen. Der Franziskanerplatz zeigte sich von seiner schönsten Seite. Der angenehmen Temperaturen wegen hatte das Personal des Kleinen Cafes einige Tische ins Freie gestellt. An einem dieser Tische saß Marc Vanhagen mit seinem Gast. Links ragte ein Teil des Franziskanerklosters in ihr Sichtfeld, dessen Renaissancefassade italienisches Flair nach Wien brachte. An das Kloster schmiegte sich das wahre Prunkstück des Platzes. Die Franziskanerkirche dominierte mit ihrer für einen Sakralbau schmalen, bläulich grauen Fassade das herrliche Ambiente.
pp 499 from Canard Saigon by