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Canard Saigon - pp 256-257
Er meldete sich bei Christine Pinter ab und verließ den War Room. Das Verkehrsaufkommen im Zentrum Wiens war gering. Marc bog kurz vor zwölf in die Wassergasse ein. Als er aus dem Wagen stieg, stand Charles Wegner schon im Torbogen des Hauseingangs. [...] "Herr Vanhagen, ich bin ein Gewohnheitstier. Wenn Sie nichts dagegen haben, gehen wir ein paar Schritte zu Fuß. Gleich links um die Ecke, in der Erdbergstraße, gibt es ein Wirtshaus mit hervorragender Wiener Küche. Und wenn wir Glück haben, finden wir ein Plätzchen, wo wir ungestört plaudern können." [...] Wortlos marschierten sie nebeneinander, und Marc sah sich die trostlose Umgebung an. Alte, ein wenig heruntergekommene Mietshäuser, einige leer stehende Geschäftslokale und kaum Menschen auf den Straßen. Als sie um die Ecke bogen, sah er auf der rechten Straßenseite das Wirtshaus. Es befand sich gegenüber dem Bürokomplex eines bekannten Waschmittelkonzerns. Als sie das Lokal betraten, war Marc überrascht. Es war schlicht, aber modern eingerichtet. Die Tische waren nett gedeckt, und alles blitzte vor Sauberkeit. Sie fanden einen etwas abgeschiedenen Platz. Eine junge, adrett gekleidete Serviererin brachte ihnen die Speisekarten.
Near fragment in time
Im Innenhof des Alten AKH setze ich mich auf eine Parkbank. Ziehe meine Zeitung unter dem Arm hervor. Neben mir ein älterer Herr mit Krückstock und Brille. Ich spreche ihn an. Teile ihm mit, dass ich nur den Immobilienteil lese, und biete ihm den Rest an. Er nimmt ihn. Lächelt. Die Brille rutscht ihm von der Nase. Er bückt sich danach. Beginnt zu lachen. Die Sonne strahlt durch die Baumwipfel. Tauben spazieren über die Rasenfläche. Bewegen ihre Köpfe beim Gehen rückartig vor und zurück. Picken zwischen die Grashalme, die grün sind und saftig. Umrunden die Sitzbänke auf der Suche nach Essensresten. Haussperlinge gesellen sich zu ihnen. Ein kleiner Junge rennt schreiend in ihre Mitte. Fuchtelt mit den Armen. Die Vögel fliegen auf. Er gluckst. Klatscht in seine Babyspeckhändchen. Die Atmosphäre dieses Tages, die Stimmung ist ansteckend.
pp 71-72 from Gegen einsam by
Near fragment in space
Die abendliche Frühlingssonne breitete einen goldenen Teppich über den Mosesbrunnen. Der Franziskanerplatz zeigte sich von seiner schönsten Seite. Der angenehmen Temperaturen wegen hatte das Personal des Kleinen Cafes einige Tische ins Freie gestellt. An einem dieser Tische saß Marc Vanhagen mit seinem Gast. Links ragte ein Teil des Franziskanerklosters in ihr Sichtfeld, dessen Renaissancefassade italienisches Flair nach Wien brachte. An das Kloster schmiegte sich das wahre Prunkstück des Platzes. Die Franziskanerkirche dominierte mit ihrer für einen Sakralbau schmalen, bläulich grauen Fassade das herrliche Ambiente.
pp 499 from Canard Saigon by
