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Zores - pp 112-113

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In der Augustinerstraße kam ihm ein Streifenwagen entgegen, bald darauf ein weiterer. Offenbar hatten die Kollegen Verstärkung angefordert. Bronstein hielt auf die Albertina zu, nahm aber dann spontan davon Abstand, sich in den Augustinerkeller zu begeben. Stattdessen beschloss er, sich beim „Smutny“ ein herzhaftes Fiakergulasch zu gönnen. Gemeinsam mit zwei Seideln Bier würde das seine Nerven wieder einigermaßen ins Lot bringen, dachte er. Eine halbe Stunde später konnte er mit großer Vorfreude seine „Donau“ ausdämpfen, denn vor ihm dampfte nun die bestellte Speise. Aus dem dickflüssigen rotbraunen Saft erhoben sich würfelförmige Fleischstücke, neben denen ein Ehrfurcht gebietend großer Semmelknödel seinen Platz gefunden hatte. In der Mitte glänzte ein Spiegelei, das von zwei kleinen Frankfurtern flankiert wurde, während am Tellerrand ein aufgefächertes Gewürzgurkerl für einen farblichen Kontrast sorgte. Dazu hatte der Kellner noch einen Brotkorb dazugestellt, aus dem eine goldbraun gebackene und leicht mit Mehl angestaubte Semmel förmlich danach schrie, von Bronstein verzehrt zu werden. Er tat einen langen kräftigen Schluck von seinem Ottakringer und griff dann mit der linken Hand zur Semmel, während seine rechte die Gabel aufnahm.
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"Komm, Anni!" rief sie, "mach nicht schon wieder deine tragischen Kuhaugen, holen wir uns lieber beim Hübner ein Schinkensemmerl!" Und dann saßen zwei strahlend junge Frauen auf einer Bank im Stadtpark, die seidenbestrumpften Beine übereinandergeschlagen, ihre Brötchen mampfend und dazwischen immer wieder in Lachen ausbrechen.
pp 59 from Im Schatten der Zeit by Erika Pluhar