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Rückkehr nach Wien - pp 21-22
Das Schwechater Flugfeld ist von Kratern durchlöchert, seine Rollbahn mit Schneeschlamm bedeckt, aber unser Pilot geht mit einer Eleganz zu Boden, die ich bereits zu schätzen weiß. Ich steige aus, nicht sonderlich bewegt von der Berührung mit der Heimaterde: ein Streifen Zement erweckt keinerlei Sentimentalität. Die meisten Gebäude ringsum sind von Bomben zerstört. Nur eine Halle steht noch, in der wir die Kontrolle hinter uns bringen, nebenan eine zugige Hütte, die als Kantine dient.
Near fragment in time
Wenn ich die Zeitungen, die ich mir in meinem Leben gekauft habe, in die Kärntnerstraße hineinblasen ließe als ein Zeitungstreiben, als ein Zeitungstreiben wie ein Schneetreiben, wäre die Kärntnerstraße in der kürzesten Zeit vollkommen verstopft, alles in der Kärntnerstraße müßte ersticken, halb Wien müßte ersticken, könnte man unter den Zeitungen, die ich gekauft habe, ersticken, begraben und ersticken, ein tödlicher Zeitungswinter bräche auf Wien herein.
pp 199-200 from Verstörung by
Near fragment in space
(...) warum dieser Flughafen so hässlich sein muss, was das soll, dieser Riss auf der Fassade, dieser blaue Riss, und das hätten sie gern, warum ist da dieser blaue Riss in der Fassade, das ist doch wirklich ein Supermissverständnis von Dekonstruktion, einen Riss auf etwas zeichnen, das hätten sie gerne, dass das reicht, ganz offensichtlich reicht das, im Gegenteil, das ist genau das Richtige, den Zeitgeist außen draufschmieren und drinnen lassen wir alles so, wie es immer war, aber dieser Flughafen, der wächst auch wie ein Schwamm, wie so ein Betonschwamm und wäscht über die Felder drüber, ob man das nicht anders machen kann, konzentrierter, geplanter, ich meine, ich will ja, fliegen, aber muss deshalb gleich die ganze Ebene mit Asphalt überzogen werden und die Betonbaracken bis in die Slowakei reichen, aber diese Unplanung, das ist alles geplant, es soll keinen schönen Ort mehr geben, und wenn das jetzt schief geht, mit diesem Krieg und dem Öl, und wenn keiner mehr fliegen kann, und all diese Gebäude sind jetzt schon hässlich, als Ruine wird das superätzend (...)
pp 179-180 from Jessica, 30 by
