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Rückkehr nach Wien - pp 50
Mein Jeep ist an der hohen Warte angekommen. Die Straße hebt sich, sie führt an einzelnen Villen vorbei. In einer von ihnen lebte Franz Werfel mit seiner Frau Alma, ehe er ins Exil ging. Die Nazis vertrieben ihn.Vier Jahre früher, als der letzte ernsthafte Widerstand gegen den Faschismus gebrochen wurde, hatte er nicht verhindern können oder wollen, daß von seinem Garten aus eine Haubitze die Arbeitersiedlung des Karl-Marx-Hofs beschoß.
Near fragment in time
Modena-Park-Gegend oder „Viertel“ (in Wien III.), heute alles versaut. Man baut. Man macht Garagen. Immer ist wieder was nötig, bis alles total verdreckt ist. Das kommt von den Tätigen her. Und wenn nicht Jeder tätig wär', verfaulte und versumpfte alles. Die Tätigkeit ist unser aller heilloses Heil, das einzig mögliche. Dabei großenteils glatter Unsinn. Die Tätigkeit kann man nur beherrschen, wenn sie kein Mittel der Flucht vor der Apperception ist. Wird sie aber ein solches Mittel, so wird sie zum dahinrasenden Vehikel, und wir werden zuletzt unfähig sein, es zu steuern und diesem ganzen Unfug überhaupt zu steuern.
pp 241 from Repertorium: ein Begreifbuch von höheren und niederen Lebens-Sachen by
Near fragment in space
Auf dem seit Wochen gegen Abend, seit drei Tagen regelmäßig auch in der Frühe gegen sechs Uhr zu Studienzwecken unternommenen Weg in den Wertheimsteinpark, in welchem er in Anbetracht der gerade im Wertheimsteinpark herrschenden idealen Naturverhältnisse nach langer Zeit wieder aus einem vollkommen wertlosen, seine Physiognomik betreffenden Denken zu einem brauchbaren, ja schließlich ungemein nützlichen habe zurückkehren können und also zur Wiederaufnahme seiner schon die längste Zeit in dem Zustand der Konzentrationsunfähigkeit liegengelassenen Schrift, von deren Zustandekommen letztenendes eine weitere Schrift und von deren Zustandekommen tatsächlich wieder eine weitere Schrift und von deren Zustandekommen eine auf diesen drei unbedingt zu schreibenden Schriften beruhende vierte Schrift über die Physiognomik abhänge und von welcher tatsächlich seine zukünftige wissenschaftliche Arbeit und in der Folge überhaupt seine zukünftige Existenz abhänge, sei er aufeinmal und urplötzlich anstatt wie schon gewohnheitsmäßig zur alten Esche, zur alten Eiche gegangen und dadurch auf die von ihm so genannten Billigesser gekommen, mit welchen er viele Jahre an den Wochentagen und also von Montag bis Freitag in der Wiener öffentlichen Küche und also in der sogenannten WÖK, und zwar in der WÖK in der Döblinger Hauptstrasse, billig gegessen habe.
pp 11-12 from Die Billigesser by
