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Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz, im Jahre 1781 - pp 564-566
Gegen 4 Uhr waren wir an dem schönen Dorfe Nußdorf, welches wegen der vielen Lusthäuser einen angenehmen Anblick macht. Überhaupt erschienen nun an diesem rechten Ufer fast beständig einzelne Häuser, Gärten und Gartenhäuser, und in kurzem erblickten wir die Leopoldstadt von Wien, welche aber, so wie die Donau sich krümmte, hinter derselben bergigten Ufern noch einigemal verschwand. [...] Wir fuhren aus der großen Donau in den mittlern Arm, jetzt der neue Kanal genannt, kamen zwischen der Spitalau und der Brigittau und dem Augarten durch, sahen die Vorstadt Rossau rechts und die Leopoldstadt links liegen. Die Ansicht fiel unvermerkt aus dem Ländlichreizenden ins Städtische. Die hohen Thürme von Wien, besonders der majestätische gotische Thurm von St. Stephan, fielen uns in die Augen.
Near fragment in time
Der Volksgarten zur rechten Seite des Burgplatzes war gestern abend [sic!] sehr belebt, und für mehr Leben wurde noch nebenbei gesorgt.
pp 166 from Bilder und Träume aus Wien by
Near fragment in space
Das vierstöckige Haus mit den erbärmlichen Wohnungen trägt die Nummer 54, das kleine mit den vielen Höfen 56, und neben diesem liegt das Haus Nummer 58, das wieder einen anderen Typus repräsentiert. Es stammt aus den sechziger Jahren des neunzehnten Jahrhunderts, einer Zeit also, da noch recht solid gebaut wurde, die Zimmer groß, hoch, die Küchen geräumig, die Kachelöfen breit und behaglich waren. So dick und massiv waren damals die Mauern, daß diese Häuser die Entwicklung der Gasbeleuchtung nicht hatten mitmachen können, da es kaum möglich gewesen wäre, die Rohre einzuziehen. Erst kurz vor dem Krieg hatte der Hausherr, der einer alten Wiener Familie angehörte und ein wenig Herz für seine Parteien besaß, elektrisches Licht einführen lassen.
pp 25 from Die freudlose Gasse by