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Zwischen zwei Nächten - pp 28
"Du bist schon immer ein kleiner Voyeur gewesen."
Anna schien diese Bemerkung mißzuverstehen.
"Selbstverständlich durchschaue ich die verlogene Romantik dieser Hollywoodschinken und auch meine eigenen sentimentalen Gefühle. Trotzdem gelingt es mir nicht, mich dieser flimmernden Scheinwelt zu entziehen."
"Und du hoffst, daß, wenn du in die Jahre kommst, im Bellaria-Kino - gibt es das überhaupt noch? - statt Willi Forst und Hans Moser James Dean und Marlon Brando auf der Leinwand erscheinen werden."
"Genau, du sagst es."
Anna schien diese Bemerkung mißzuverstehen.
"Selbstverständlich durchschaue ich die verlogene Romantik dieser Hollywoodschinken und auch meine eigenen sentimentalen Gefühle. Trotzdem gelingt es mir nicht, mich dieser flimmernden Scheinwelt zu entziehen."
"Und du hoffst, daß, wenn du in die Jahre kommst, im Bellaria-Kino - gibt es das überhaupt noch? - statt Willi Forst und Hans Moser James Dean und Marlon Brando auf der Leinwand erscheinen werden."
"Genau, du sagst es."
Near fragment in time
"Endzeitstimmung charakterisiert das Wiener Textilviertel. Seine Geschichte ist auch und vor allem Teil der Geschichte der Wiener Juden."
pp 134 from Wien wirklich: der Stadtführer by
Near fragment in space
Im Café Raimund dominierte ein Kreis von Stammgästen, der sich gewissermaßen als elitäre Filiale von dem sozialen Durcheinander anderer großer Zentren der Wiener Kaffeehauskultur bewußt abhob. Hier residierten Egon Friedell und Lisa Loos, geborene Obertimpfler, die noch in hohem Alter mit Schönheit begnadete Frau des den Jugendstil verdammten Architekten Adolf Loos. [...] Franz Theodor Csokor, damals Dramaturg am Deutschen Volkstheater, war häufiger Gast dieser Runde, deren stabile Mitte sich aus dem Theaterkritiker Ludwig Ullmann, dem auf Schopenhauer spezialisierten jungen Schriftsteller Walther Schneider und dem Volkstheaterdirektor Rudolf Beer zusammensetzte. Beer konnte als legitimer Vorläufer des späteren Burgtheaterdirektors Haeussermann gelten, weil er ebenso wie dieser die gabe besaß, mit seinen zahlreichen Witzen aus dem Stagreif pfeilschnell mitten ins Ziel zu treffen.
pp 161-162 from Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés by