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Der Fall des Lemming - pp 142

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«Süße, ach süße kleine Klara», brummt der Lemming. Einen Versuch ist es wert. Klara Breitner, die Schwester. Wenn sie inzwischen nicht geheiratet hat, könnte sie im Telefonbuch stehen … Und wirklich. Da ist es, schwarz auf weiß: Klara Breitner, diplomierte Tierärztin, Roterdstraße 5, sechzehnter Bezirk. Eine Tierärztin, denkt der Lemming, das kommt ja wie gerufen … Aber Castro hat offenbar keine Lust, das Haus zu verlassen. Er trottet ins Schlafzimmer und lässt sich grunzend auf dem Teppich nieder. Der Lemming putzt sich ein weiteres Mal die Zähne. Und macht sich dann alleine auf den Weg nach Ottakring.
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Near fragment in time

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Natalie Heck ging an den buten Zelten des Praters vorbei und blieb immer wieder stehen, um zum Riesenrad hochzuschauen. Es war ein Wunder der Ingenieurkunst.Der äußere Kreis bestand aus miteinander vernieteten Eisenträgern, der von einem Geflecht gewaltiger Drahtseile ausgefüllt und zusammengehalten wurde. Natalie stellte sich die Hand eines Titanen vor, die darauf wie auf einer Riesenharfe spielte. Am meisten fielen jedoch die roten Gondeln ins Auge, jede so groß wie eine Tramway, die ihre zerbrechliche menschliche Last hoch über die Stadt trugen.
pp 94 from Die Liebermann-Papiere by Frank Tallis

Near fragment in space

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Anna war pünktlich im Büro. Fünf Minuten später kam Kollege Kolonja im gestreiften Kurzarmhemd und stellte gutgelaunt einen Coffee-to-go auf Annas Schreibtisch. Anna pustete auf ihren Milchschaum und lachte. »Guten Morgen, Robert! Du siehst aus, als hättest du Urlaub.« »Urlaub nicht, aber alt werd ich hier heut nicht. Spätestens um zwei bin ich raus, und ab auf die Donauinsel.« »Ich hoffe, du hast recht. Könnte sein, dass da heut was reinkommt.« »Was?! Was weißt du schon wieder? Sag bloß, dein Weinbauer macht uns Kummer.« »Ich weiß es noch nicht. Ich war gestern noch im Wilhelminen, und jetzt warten wir mal auf die Ergebnisse der Laboruntersuchung.« »Ach, du hältst es nicht eine Woche ohne Arbeit aus. Bei dir kann keiner einfach so sterben.« »Jetzt entspann dich mal und leg ein paar alte Akten ab, vielleicht ist ja eh nichts.« Anna stellte sich vor, dass wirklich nichts wäre und sie gegen Mittag an die Alte Donau zum Schwimmen gehen würde. Doch da klingelte auch schon das Telefon. »Landeskriminalamt Wien, Anna Habel.« »Guten Morgen! Wilhelminenspital, Friedelhofer.« Anna blickte auf die Uhr, es war fünf vor neun. »Mein Gott, sind Sie pünktlich.« »Da schauen Sie, was? Und erfolgreich auf ganzer Linie. Im wahrsten Sinn des Wortes.« Er kicherte. »Eine ordentliche Linie hatte Ihr Nachbar da intus, genau wie ich’s geahnt habe. Circa acht Gramm Kokain mit einem sehr süßen Holundersaft zu sich genommen. Das hält kein Herz aus, nicht das gesündeste. Bingo.« Anna war kurz sprachlos, fasste sich jedoch rasch wieder. »Sehr gut, Herr Doktor. Und Sie haben das ja vorausgesehen. Wenn Sie kein Alibi hätten, würd ich Sie glatt verdächtigen.« »Sehr witzig. Mir würden schon noch perfidere Todesarten einfallen, da würden Sie nie draufkommen.« »Na, wollen wir’s nicht drauf ankommen lassen. Aber Spaß beiseite. Ich beantrage gleich die Kommissionierung der Leiche, der Herr Dr. Schima wird sich dann melden, wohin ihr den Bachmüller überstellen sollt.« »In Ordnung, ich richt ihn her und leg die Befunde dazu. Ah, und noch was: Unser Toxikologe meinte, der Herr hätte Viagra genommen, das verstärkt die Wirkung. Tja, das war’s dann wohl mit uns zwei, Frau Chefinspektor. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder?
pp 114-115 from Bis zur Neige - Ein Fall für Berlin und Wien by Petra Hartlieb, Claus-Ulrich Bielefeld