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6 Österreicher unter den ersten 5 - pp 152

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"Die Ausstellung wurde im Kunsthistorischen Museum in Wien gezeigt. Unter Kollegen gilt das Kunsthistorische Museum als Kinderspiel. Es ist sehr leicht dort etwas zu stehlen, glauben Sie mir. Ich bin in der Nacht über ein Gerüst ins Museum eingestiegen. Das Gerüst stand dort, weil das Natur- und Kunsthistorische Museum einer permanenten Renovierung unterliegen. Es war ein Witz. Ich stieg durch ein weit geöffnetes Fenster, es hätte mich nicht gewundert, wenn dort der Museumsdirektor gestanden wäre, um mir die Scarlett- Fassung und die Fick- Linsen feierlich zu überreichen. Ich ging zu den Vitrinen und schnitt sie mit meinem Lasergerät auf - das kennen Sie vielleicht von der Wurzelbehandlung ...? Ich nahm die Scarlett- Fassung heraus und auch die Linsen. Aber die sind ja sehr klein, eine rutschte mir aus den Fingern. Ich bückte mich nach ihr und verspürte einen Schmerz der mir blitzartig durch den ganzen Körper schoss." "Die Bandscheibe", folgerte Rocco. "Sie sagen es. Ich lag da wei ein kranker Käfer, die verfickte Linse, entschuldigen Sie, in Griffweite, aber es war mir unmöglich, mich zu bewegen. Im Morgengrauen fand mich ein Wärter."
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Und sie haben dich nichts gefragt?
Nichts, gar nichts. Wahrscheinlich war ich ihnen zu klein. Wenn ich dreizehn, vierzehn Jahre gewesen wäre, hätte sich mich wahrscheinlich schon etwas gefragt.
Die Gestapo-Männder waren Wiener. Auch viele Deutsche waren da, aber das waren Wiener. Wie halt eine Hausdurchsuchung vor sich geht, haben sie alle Sachen herausgeschmissen, aber sie waren nicht auffallend brutal. Sie haben ihn einfach genommen und sind gegangen
Sie haben also auch nicht zugeschlagen?
Nein. Das ist dann erst am Morzinplatz gekommen. Nach der Verhaftung haben wir ja nicht gewusst wo er ist. Kein Lebenszeichen, nichts. Meine Mutter ist immer wieder auf die Gestapo am Morzinplatz gegangen: keine Auskunft. Als sie wieder einmal bei der Gestapo war, wurde ein Häftling aus einem Verhörzimmer geschleift – ohnmächtig und blutverströmt. Ob es ein Bekannter war, hat sie nicht gewusst, so entstellt war er.
pp 42-43 from Der Kopf meines Vaters: Wien von der NS-Zeit bis zur Gegenwart - Eine Zeitzeugin erzählt by Luis Stabbauer

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Nicht recht wissend, wo er mit der Weiterverfolgung beginnen sollte, aber immerhin versuchend, den Twarochschen Hypothesen-Wahnsinn wenigstens methodisch in den Griff zu bekommen, suchte Tuzzi am folgenden Tage die Anthropologische Abteilung des Naturhistorischen Museums auf und trug dort einigen Spezialisten eine vorsichtig formulierte Abbreviation der Hypothese vor.
pp 146 from Die große Hitze, oder die Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi by Jörg Mauthe