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Die Stadt ohne Juden - pp 67
Ein eigenartiges Lächeln spielte um den Mund des Franzosen, der nun ausstieg und langsam zu Fuß die Währingerstraße entlang schlenderte, dann in die Nußdorferstraße einbog, mitunter vor einer Auslage kopfschüttelnd stehen blieb, die Preise der ausgestellten Waren zur Kenntnis nahm und so schließlich in die Billrothstraße kam, die im weiteren Verlauf nach den rebenreichen Vororten Sievering und Grinzing führt.
Near fragment in time
Im Trubel der Geschehnisse hatte Ralph den Vorsatz, sich für diese »Bereitschaft« zu interessieren, vergessen. Jetzt aber, losgelöst von hundert überflüssigen gesellschaftlichen Pflichten, in der Isoliertheit eines Menschen, der aufgehört hat, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, kam ihm die Erinnerung an den Aufsatz des A. P., der ihn damals so tief ergriffen hatte. Und er begab sich eines Tages ins Café Central und frug seinen Freund Kriegel, der mit stoischer Ruhe der ersten Aufführung seiner Judastragödie entgegensah, ob er Näheres über die »Bereitschaft« wisse.
Dr. Kriegel hob wortlos seinen schweren Oberkörper aus dem bequemen Lehnsessel, zog die Pfeife aus dem Munde, so daß das Lächeln, das die letzten Worte des Amerikaners begleitet hatte, noch deutlicher wurde, entschuldigte sich für einige Augenblicke und ging ans Telephon.
»18766 ...Hallo! Hier Kriegel! Lieber Freund, Sie müssen sofort ins Café Central kommen. Es handelt sich um die ›Bereitschaft‹. Ich erwarte Sie.«
pp 0 from Der Kampf um Wien by
Dr. Kriegel hob wortlos seinen schweren Oberkörper aus dem bequemen Lehnsessel, zog die Pfeife aus dem Munde, so daß das Lächeln, das die letzten Worte des Amerikaners begleitet hatte, noch deutlicher wurde, entschuldigte sich für einige Augenblicke und ging ans Telephon.
»18766 ...Hallo! Hier Kriegel! Lieber Freund, Sie müssen sofort ins Café Central kommen. Es handelt sich um die ›Bereitschaft‹. Ich erwarte Sie.«
Near fragment in space
Max sitzt hinter der Glasscheibe des Cafés, in dem Peter und Gudrun ihn treffen wollen, trinkt einen Mokka und schaut hinaus auf die Spitalgasse, wo es seiner Meinung nach regnen sollte.
Er würde seinen Sonntag lieber nicht in dieser deprimierenden Aidafiliale verbringen, wo lauter alte Menschen einzeln an Tischen vor Punschkrapfen sitzen, er wäre lieber zu Hause und nicht hier, wo alles rosa und braun ist, alles, die Einrichtung, die Kittel der Kellnerinnen und die Punschkrapfen, aber es hat dringend geklungen.
Schon beim Hören des Wortes AIDA hat er gedacht, es muss um etwas Ernstes gehen. Gudrun hat in einer Aidafiliale mit ihm Schluss gemacht, in dieser Aidafiliale sind sie gesessen, als sie Margot aus dem Krankenhaus abgeholt haben, und jetzt wird ihn endlich klar, worum es geht und worüber Peter am Telefon noch nicht sprechen wollte.
pp 32-33 from Verlass die Stadt by
Er würde seinen Sonntag lieber nicht in dieser deprimierenden Aidafiliale verbringen, wo lauter alte Menschen einzeln an Tischen vor Punschkrapfen sitzen, er wäre lieber zu Hause und nicht hier, wo alles rosa und braun ist, alles, die Einrichtung, die Kittel der Kellnerinnen und die Punschkrapfen, aber es hat dringend geklungen.
Schon beim Hören des Wortes AIDA hat er gedacht, es muss um etwas Ernstes gehen. Gudrun hat in einer Aidafiliale mit ihm Schluss gemacht, in dieser Aidafiliale sind sie gesessen, als sie Margot aus dem Krankenhaus abgeholt haben, und jetzt wird ihn endlich klar, worum es geht und worüber Peter am Telefon noch nicht sprechen wollte.
