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Die Arbeit der Nacht - pp 372-

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Er spazierte durch den Belvederegarten, um sich die von der Fahrt steifen Beine zu vertreten. Seine Gedanken wurden wieder wirr. Er klatsche sich die Hände ins Gesicht. Für die nächste Tablette war es noch zu früh. Er begann lieber mit der Arbeit. Mit Hilfe eines Schlittens schaffte er die zwölf Fernseher herbei, die er in einem Elektrogeschäft in der Nähe eingeladen hatte. In gleichbleibender Langsamkeit stellte er einen nach dem anderen nebeneinander auf den Kiesweg.
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  Belvederegarten

Near fragment in time

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Er sah die Bilder von sich als Maturant, in Anzug und Masche und Brille und vor dem Bauch gefalteten Händen, deren eine einen schwarzglänzenden Zylinder hielt, von sich als Studienanfänger in der verwirrend großen Stadt Wien, die Universität für Bodenkultur beim schönen Türkenschanzpark, wo es echte Wildenten gab, von den Bars und Kaffeehäusern, die ihm schneller als etwas sonst Zuhause wurden, von Lorenz, dem Unfall mit dem gestohlenen Auto, von Lorenz bildschöner Schwester, deren Name ihm seit einiger Zeit immer wieder halb entfiel, mit der er so lange eine Affaire gehabt hatte, ohne sie doch je zurückzulieben.
pp from Roter Flieder by Reinhard Kaiser-Mühlecker

Near fragment in space

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Die Szenen verwischten sich, je weiter ich mich vom Belvedere entfernt hatte. Die Menschen erschienen mir grau und gereizt. Alle befanden sich in einem hektischen Zustand, als wären sie soeben vor den Kopf gestoßen worden. Ich erreichte in letzter Sekunde einen Omnibus mit Linienaufschrift. (...) Ich stieg vor dem Hilton aus, dem kleineren - es gibt zwei Hiltons in Wien - und wieder überlagerten einander zwei Erinnerungen. Die eine an einen Mann mit einem nachziehbaren Koffer, ein kleiner Mann mit Backenbart, doch ich war in Eile und ließ die Erinnerung hinter mir. Wie ein hund bellte sie mir nach riss an ihrer Kette. Die andere Erinnerung, die das Hilton betraf, war weniger abgeschmackt.
In der ersten ging es um eine Fotosession.
Sie können sich denken, wie das lief, und welche Art von Klamotten in dem Nachziehkoffer waren. Sie werden nicht mehr darüber erfahren.
Ich sprang in eine überfüllte U-Bahn zum Karlsplatz. Dorthin sind stets außergewöhnliche Figuren unterwegs. Mir gegenüber, ich hatte einen Sitzplatz ergattert, erklärte eine Passagierin in gedehnten Worten ihren beiden Kindern einen Führerschein. Der Junge durfte den Ausweis halten und sich das Bild ansehen. Das Mädchen kämpfte gegen die Müdigkeit, weshalb seine Mutter es ermahnte und ihm drohte, dass es allein zurückbleibe, falls es einschlafen sollte. Sie sprach über sich in der dritten Person. Sie bezeichnete das Führerscheinfoto als Bild "der blass und krank aussehenden Mama". Der Junge fragte, ob er den Führerschein haben könne, wenn die Mama gestorben sei.
Ich verließ beim Ausgang Resselpark den U-Bahn-Schacht und atmete kalte würzige Luft ein. Ich steuerte in die Argentinierstraße und betrat atemlos das Rundfunkgebäude.
pp 30-31 from Herzlos by Monika Wogrolly