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Die Arbeit der Nacht - pp 385-

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In stetem Rhythmus die Pedale tretend, fuhr er über den Zentralfriedhof. Neben ihm klapperte der Spaten, den er bei der Friedhofsgärtnerei aufgepackt hatte, gegen das Gestänge der Rikscha. Sanfter Wind blies, und die Sonne hatte sich hinter eine kleine Wolkenbank verzogen, was die Fahrt noch angenehmer machte. Im Gegensatz zu jener in der Stadt empfand er die Stille dieses Ortes als beruhigend. Zumindest schüchterte sie ihn nicht ein.
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  Zentralfriedhof

Near fragment in time

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Er sah die Bilder von sich als Maturant, in Anzug und Masche und Brille und vor dem Bauch gefalteten Händen, deren eine einen schwarzglänzenden Zylinder hielt, von sich als Studienanfänger in der verwirrend großen Stadt Wien, die Universität für Bodenkultur beim schönen Türkenschanzpark, wo es echte Wildenten gab, von den Bars und Kaffeehäusern, die ihm schneller als etwas sonst Zuhause wurden, von Lorenz, dem Unfall mit dem gestohlenen Auto, von Lorenz bildschöner Schwester, deren Name ihm seit einiger Zeit immer wieder halb entfiel, mit der er so lange eine Affaire gehabt hatte, ohne sie doch je zurückzulieben.
pp from Roter Flieder by Reinhard Kaiser-Mühlecker

Near fragment in space

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Der eigentliche Beginn war ein Spaziergang über den Jüdischen Friedhof, ein paar Wochen später. Im Mausoleum der Familie Feyngoldt saßen sie und tranken aus einer Rotweinflasche, während die Herbststürme das Laub hin und her jagten. Dann küssten sie sich lange, und Ruments Hände, die so gerne Vorboten sein wollten, suchten unter Joanas Lederjacke, Pullover, T-Shirt und Unterhemd nach Haut. Dass Maximilian und Feiga Feyngoldt nichts dagegen haben würden, wenn er hier, im Schutz ihres steinernen Tempels, mit Joana etwas anstellte, dessen war er sich sicher.
pp 68 from Lässliche Todsünden by Eva Menasse