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Im Schatten der Zeit - pp 226

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Das Heulen der Sirenen trieb sie mit den Kindern in einen Bergwerkstollen, der sich am Hang des Hartäckerparks befand, es war die am nächsten gelegene Möglichkeit, vor den Bomben Schutz zu suchen. (…) Man rannte durch die Gassen, aus allen Häusern, die keinen eigenen Schutzkeller besaßen, flüchteten die Bewohner, und dann saß man im feuchten, kalten Stollen auf Klappsesselchen, es tropfte von der lehmigen Deck, und eine angespannte, nur von leisen Seufzern oder Husten durchsetzte Stille herrschte, bis die Sirene draußen „Entwarnung“ gab.
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  Hartäckerpark

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Als sie bei der Himmelpfortgasse angelangt waren, ertönte ein ohrenbetäubendes Poltern und Krachen. Lautes Wiehern, brüllende Stimmen, verzweifelte Schreie, zwischendrin leises Wimmern. Die Pferde einer Droschke waren durchgegangen. Das filigrane offene Gefährt war mit dem Waggon einer Pferdetramway zusammengeprallt und umgekippt. Die Geschirre der Pferde hatten sich ineinander verheddert. Zwei Pferde waren gestürzt. Die Insassen der Droschke lagen auf der Straße. Ein kleiner Junge war unter die Hufe eines Gauls geraten. Er blutete am Kopf. Die Frau, die sich kreischend über den Jungen beugte, war ebenfalls blutüberströmt. Das andere Kind, ein Mädchen von etwar vier Jahren, lag regungslos unter dem linken Hinterrad der Droschke.
Gustav wollte den Kindern zu Hilfe eilen. Mararete von Leiden presste sich jedoch eng an ihn, verbarg ihr Gesicht an seiner Brust und flüsterte unter Tränen: "Bitte bleiben Sie bei mir."
pp 24-25 from Der Tod fährt Riesenrad by Edith Kneifl

Near fragment in space

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Von seinem Giebelfenster im Döblinger Cottageviertel sah Dr. Baumann in den verblutenden Tag. Lang und regungslos. Vom Türkenschanzpark stiegen weiche, verirrte Duftdolden auf wie zitterndes Opfergeräuch.
pp 203 from Kinder der Sehnsucht by Emil Hadina