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Bis zur Neige - Ein Fall für Berlin und Wien - pp 466

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In dem Augenblick, in dem der Hotelangestellte sich ihnen wieder zuwandte, begann Annas Handy zu klingeln. Auf dem Display: Hromadas Handynummer. Sie stellte sich ein wenig abseits, machte Thomas ein Zeichen und nahm den Anruf entgegen. »Frau Habel!« Hromada brüllte ihr ins Ohr. »Frau Habel! Es ist etwas Schreckliches passiert! Es gibt schon wieder einen Toten!« »Herr Hofrat. Ich hab Urlaub, haben Sie schon vergessen? Rufen Sie doch Kolonja an, oder Ihren tüchtigen Herrn Müller.« »Der ist schon da. Sparen Sie sich Ihren Zynismus und kommen Sie sofort hierher!« »Sagen Sie mir, wo ›hier‹ ist, dann kann ich kommen.« »Kärntner Straße. Mitten auf der Kärntner Straße. Kommen Sie schnell, nehmen Sie sich ein Taxi!« Anna hörte im Hintergrund die Polizeisirene und aufgeregte Stimmen und warf das Handy in die Handtasche. Sie lief am verdutzten Thomas Bernhardt vorbei und rief dem Hotelportier zu: »Vergessen Sie das mit dem Zimmer, rufen Sie uns lieber ein Taxi!«
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  Kärntnerstraße

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Rund um das Riesenrad drängten sich nach wie vor hunderte Schulustige, obwohl es nicht mehr viel zu sehen gab. Die Wachmänner hatten alle Hände voll zu tun, die Menge vom Tatort fernzuhalten. Es kam nicht nur zu heftigen Wortwechseln zwischen Polizei und Gaffern, sondern auch zu kleineren Rangeleien.
Gustav machte einen Bogen um das abgesperrte Gelände und spazierte hinüber zum "Englischen Reiter", da diese Gaststätte einst Freddys Stammlokal gewesen war.
Es war unerträglich schwül. Als er sich bei einem Limonadenhändler eine Erfrischung kaufte und seine Geldbörse gerade zurück in seine Hosentasche stecken wollte, spürte er eine Hand an seiner Hüfte. Der Wurstelprater war ein Dorado für Taschlzieher. Bltzschnell drehte er sich um und packte die Hand des Diebes. Ließ sie aber augenblicklich wieder los, als er in das lachende Gesicht des berühmtesten österreichischen Jockeys blicke.
pp 78 from Der Tod fährt Riesenrad by Edith Kneifl

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Ich blicke zur Führichgasse hinab, auf die kleinen Läden, in denen früher so viel leegantes, ja frivoles Zeug zu haben war. jetzt sind die Schaufenster leer. Aber nein, dort unten liegt hinter spiegelndem Glas ein Sammelsurium, das mich schon in meiner Kindheit berückte: falsche Schnauzbärte, Polizeihelme, Masken wilder Tiere und lachender Clowns, Kästen voll Taschenspielertricks, gezinkte Spielkarten, Würfel auf denen die Sechs dreimal wiederkehrt, dazu Spinnen, die man in Wassergläsern finden, Wachsäpfel, in die man unschuldig beißen kann, und Blumenbuketts, an denen man nur zu riechen braucht, um Kreidestaub in die Nase zu bekommen. Sie allein, Reste einer nicht mehr zeitgemäßen Scherzlust, werden in dieser Gasse verkauft. Der name des Ladens aber hat schon meine Kinderträume reizvoll durchleuchtet – ein Mozartischer Name: Die Zauberklingel.
pp 25 from Rückkehr nach Wien by Hilde Spiel