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Das Vaterspiel - pp 424-425

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Ich hatte in diesem Augenblick, scharf wie unter einem Brennglas, das Desaster meiner gesamten Existenz vor mir. Da arbeite ich jahrelang an einer Sache, habe die Idee, ent-wickle sie weiter, verbringe Nacht für Nacht damit, bis ein zum Herzeigen reifes Produkt entsteht – aber dann sind meine Energien plötzlich dahin, ich drehe mir eine Knus-pertüte nach der anderen und lasse das Ergebnis meiner Mühen auf der Festplatte vergammeln. Vier Jahre später muss ich mir meine eigene Erfindung als fremdes Produkt im Fernsehen anschauen, gefeiert als großer Hit der tech-nischen Entwicklung. Irgendjemand, der vermutlich viel später dran war als ich, aber letztlich doch cleverer war, hat dafür mächtig Tantiemen kassiert und es wird offiziell für immer seine Erfindung bleiben. Mein Fußballmatch ohne Ball war 37 Minuten lang. Ich war nicht in der Lage ge-wesen, das Know-How oder wenigstens den Film zu ver-kaufen, weder in New York noch daheim in Wien. Das Ein-zige, was ich schaffte, war, dass der Film zwei Monate lang im Wiener Szene-Lokal FLEX auf einem Bildschirm lief. Dafür hatte ich 10 000 Schilling bekommen. Und wie viel hatte derjenige bekommen, der das Know-how oder das bearbeitete Material an RAI UNO verkaufte?
  Das Vaterspiel
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  Flex

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Szene 4. Sonntagmittag.

Ich gehe durch den Türkenschanzpark. Es ist klar. Aber Frühling. Büsche und Bäume in Blüte. Tulpen und Narzissen. Das Gras wieder grün. Die Anruferin von Freitag war Politikersgattin in der Nachkriegszeit.
pp 45 from Tagebuch der Gegenwart by Marlene Streeruwitz

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"Wir waren, kaum daß wir es wußten, am Franz-Josephs-Kai angelangt. Ohne daß wir es wußten, gingen wir über die Augartenbrücke. Es schneite immer noch, faul und hässlich, und wir sprachen kein Wort. Ein winziges Sternlicht leuchtete uns von einem Haus in der Unteren Augartenstraße entgegen. Wir wußten beide, was der Stern ankündigen wollte. Wir gingen ihm entgegen. Wir wußten beide, was der Stern ankündigen wollte. Wir gingen ihm entgegen."
pp 132 from Die Kapuzinergruft by Joseph Moses Roth