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Das Vaterspiel - pp 354
Als wir in die Einsatzzentrale zurückkamen, sagte der Nachtdienst: Sie machen jetzt Schluss und melden sich um sieben Uhr in der Früh beim Einsatzleiter. Dann ließ er sich vom Fahrer im Detail berichten, was vorgefallen war. Da es schon vier Uhr morgens war, sah ich keinen Sinn darin, noch schlafen zu gehen. Ich durfte die Dienststelle nun oh-ne das Ausfüllen eines Scheins verlassen und ging in Brei-tensee spazieren. Es begann bald zu dämmern, aber es war noch ruhig in den Straßen. Bald hörte ich das Quietschen von Straßenbahnen, und es kamen die ersten Menschen aus den Häusern. Vor den Supermärkten wurden mit lau-tem Getöse Waren verladen. Ein Fleischhauer schleppte halbe Kälber über die Straße. Der Fahrer eines Lieferwa-gens warf bei einer Trafik zusammengeschnürte Stöße von Zeitungen vor die Tür. Manchmal blieb ich stehen und horchte nur auf die Geräusche. Sie waren laut und klar, je-des Aufeinandertreffen von Gegenständen war al eigener Laut wahrnehmbar, ganz anders als am Tag, wo alles in einem allgemeinen Gedröhn untergeht. Es waren Vogel-stimmen zu hören, und sie kamen von unterschiedlichen Vögeln, die sich angeregt darüber unterhielten, was aus diesem Tag, wenn sie ihn jetzt den Menschen übergaben, noch werden könnte. Die Autos hatten unterschiedliche Startgeräusche. Diejenigen, die sich noch Geltung ver-schaffen konnten, gaben sich dann alle Mühe, die anderen daran zu hindern, mir ebenfalls aufzufallen.
Near fragment in time
Danach begab ich mich wie nach einem Millionencoup zum Fernsehzentrum. Ich fuhr mit der U-Bahn nach Hietzing, schlenderte am Schönbrunner Schlosspark entlang und stellte fest, wie gleichmäßig meine Gedanken liefen. Ich konnte mit ihnen Schritt halten. Es war ein beinahe ungewohntes Bewusstsein, perfekt zu funktionieren, zu wissen, wohin, und was zu tun war, mir sicher zu sein. Kein Gedanke an Vater. Kein Gedanke an Istanbul.
pp 83 from Herzlos by
Near fragment in space
"»Verzeih«, sagte er leise. »Ich hab' nur keine Deutschen in der Nähe. Einen Sudetendeutschen her!« schrie er plötzlich wieder, »und ich erwürge ihn! - Gehen wir, suchen wir ihn auf! Komm! - Wir ziehen ins Josefinum.«"
pp 140 from Die Kapuzinergruft by
