« Back to Verführungen
Verführungen - pp 61
Nach dem Essen fuhr Helene in die Lannerstraße zurück. Sie hatte Katharina umarmt. Hatte sie mitnehmen wollen. Hatte sie im Arm halten wollen. Das Kind war an ihrem Hals gehangen. Die Beine um Helenes Taille geschlungen. 'Mein kleiner Klammeraffe', hatte sie dem Kind ins Ohr geflüstert. 'Ruf mich an. Wenn irgendetwas ist. Ich hole dich sofort ab.'
Near fragment in time
Im Haus Hernals Nr. 208 [...], vorher ganz kurz in der Alsbachstraße 40 und 42. - Sogar 3 Apotheken gab es schon im neuen Bezirk Hernals.
pp 205 from Hernals: Einst und jetzt by
Near fragment in space
Ein Zettel am Haustor eines modernen Zinspalastes in der Billrothstraße fesselte seine Aufmerksamkeit.
»Kleine, elegant möblierte Wohnung mit Atelier sofort zu vermieten. Auskunft erteilt der Portier.«
Kurz entschlossen betrat Herr Dufresne das Haus und suchte den Portier auf, der ihn mittelst Lift nach dem fünften Stock führte und die Wohnung zeigte. Sie bestand aus einem Schlafzimmer, einem als Herrenzimmer eingerichteten Salon, an den sich ein atelierartiger, großer Raum mit Glasdach schloß. Auch ein Badezimmer war vorhanden.
»Wie kommt es, daß die Wohnung leer steht?«
»I, du meine Güte,« rief der Portier, »in Wien stehen jetzt an die zwanzigtausend Wohnungen leer! Diese da hat ein Architekt, ein Herr Rosenbaum, gehabt, der mit den anderen Juden fort mußte. Der Hausherr hat ihm die Möbel abgekauft, konnte aber bis heute keinen Mieter finden, weil keine Küche dabei ist.«
pp 67-68 from Die Stadt ohne Juden by
»Kleine, elegant möblierte Wohnung mit Atelier sofort zu vermieten. Auskunft erteilt der Portier.«
Kurz entschlossen betrat Herr Dufresne das Haus und suchte den Portier auf, der ihn mittelst Lift nach dem fünften Stock führte und die Wohnung zeigte. Sie bestand aus einem Schlafzimmer, einem als Herrenzimmer eingerichteten Salon, an den sich ein atelierartiger, großer Raum mit Glasdach schloß. Auch ein Badezimmer war vorhanden.
»Wie kommt es, daß die Wohnung leer steht?«
»I, du meine Güte,« rief der Portier, »in Wien stehen jetzt an die zwanzigtausend Wohnungen leer! Diese da hat ein Architekt, ein Herr Rosenbaum, gehabt, der mit den anderen Juden fort mußte. Der Hausherr hat ihm die Möbel abgekauft, konnte aber bis heute keinen Mieter finden, weil keine Küche dabei ist.«