« Back to Verlass die Stadt
Verlass die Stadt - pp 17
Erst später habe ich weitergesucht. Ich habe begonnen, in Büchern zu suchen. Ich habe die Bibliotheken der Universität und der Stadt Wien nach der Stadt Wien in den Werken Ingeborg Bachmanns abgesucht. Ich habe nicht viel gefunden. Dafür habe ich herausgefunden, dass Bachmann in der Ungargasse nie gewohnt hat, sondern in der Beatrixgasse, einer Querstraße, außerdem in der Gottfried-Keller-Gasse, ein paar Straßen weiter. Ob dort Gedenktafeln hängen, weiß ich nicht. Ich habe es unterlassen, hinzufahren, ich habe mir untersagt, nachzusehen.
Near fragment in time
Im Innenhof des Alten AKH setze ich mich auf eine Parkbank. Ziehe meine Zeitung unter dem Arm hervor. Neben mir ein älterer Herr mit Krückstock und Brille. Ich spreche ihn an. Teile ihm mit, dass ich nur den Immobilienteil lese, und biete ihm den Rest an. Er nimmt ihn. Lächelt. Die Brille rutscht ihm von der Nase. Er bückt sich danach. Beginnt zu lachen. Die Sonne strahlt durch die Baumwipfel. Tauben spazieren über die Rasenfläche. Bewegen ihre Köpfe beim Gehen rückartig vor und zurück. Picken zwischen die Grashalme, die grün sind und saftig. Umrunden die Sitzbänke auf der Suche nach Essensresten. Haussperlinge gesellen sich zu ihnen. Ein kleiner Junge rennt schreiend in ihre Mitte. Fuchtelt mit den Armen. Die Vögel fliegen auf. Er gluckst. Klatscht in seine Babyspeckhändchen. Die Atmosphäre dieses Tages, die Stimmung ist ansteckend.
pp 71-72 from Gegen einsam by
Near fragment in space
"Ich muß Luft haben und vor dem Schlafengehen auf die Straße. Aus Rücksicht biege ich auf den Heumarkt ein, bedroht von der Nähe des Stadtparks, von seinen Schatten und dunklen Gestalten, mache einen Umweg über die Linke-Bahn-Gasse, aber nur bis zur Beatrixgasse, denn die ist mir wieder sicher, und von der Beatrixgasse gehe ich die Ungargasse hinauf bis zum Rennweg [...]"
pp 135-136 from Malina by