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Verlass die Stadt - pp 37

Es sind ein paar Tage vergangen. die Kronen Zeitung hat nicht berichtet. Ein paar Tage sind vergangen, der Wiener Zeitung war es keine Zeile wert. An den paar Tagen, die vergangen sind, war es meistens schwül und heiß. Viele Wienerinnen und Wiener sind im Stadionbad oder an der Alten Donau gewesen, waren schwimmen und sind in der Sonne gelegen. Dabei hat manche ein Gewitter überrascht. Ansonsten ist nicht viel passiert.
Near fragment in time

Ich nahm mein Heft heraus und schrieb Folgendes: 'Er bog ab und ging südlich weiter, hinauf zur Rotenturmstraße, überquerte den Stephansplatz. Ecke Graben kam ihm Wilma entgegen. Er küsste sie auf die Wange. Sie schaute ihn an, wollte was fragen. "Wohin des Weges?", fragte er. "Ich glaub, ich geh heim. Und du?" "Bräunerhof. Deutsche Zeitungen lesen." Wilma blickte auf die Uhr:"Eine halbe Stunde." "Fein", sagte Demant. "Die Süddeutsche kann warten." Vor der Dorotheergasse blieb Wilma abrupt stehen. "Ich geh doch lieber heim." Sie küsste ihn jetzt rasch auf die Wange, ging zum Stephansplatz zurück. Demant zuckte die Achseln, marschierte am Hawelka vorbei, blieb vor der Casanovabar stehen, um die Fotographien der Nackten zu betrachten. Im Bräunerhof bestellte er sich einen großen Mokka und suchte dann die Süddeutsche. "Ist in der Hand", sagte der Ober Ferdinand. Demant holte sich also die Frankfurter Allgemeine und begann zu lesen. Er las und las und war gar nicht dabei. Seine Gedanken schwebten über den Zeilen, hielten sich aber noch zwischen der Zeitung und seinen Augen. Nach einer Viertelstunde aber flogen sie davon.' Also schrieb ich lustig dahin, dass die Schwarten krachten, bosselte den werdenden Roman GEBÜRTIG.
pp 175-176 from Man ist viel zu früh jung. Essays und Reden by
Near fragment in space

Am späten Nachmittag fuhr er mit der Straßenbahn hinaus ins Stadion. Er nahm einen Stehplatz, setzte sich dann aber auf die Zeitungen, die er noch immer nicht weggeworfen hatte; daß ihm die Zuschauer vorne die Sicht verstellten, störte ihn nicht. Im Laufe des Spiels setzten sich die meisten. Bloch wurde nicht erkannt. Er ließ die Zeitungen liegen, stellte eine Bierflasche darauf und ging vor dem Schlußpfiff, um nicht ins Gedränge zu geraten, aus dem Stadion.
pp 10 from Die Angst des Tormanns beim Elfmeter by