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Verlass die Stadt - pp 98

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Dass ich hier vor die Autos gelaufen sein soll, am Hernalser Gürtel, in der Morgendämmerung, wo einen die Autofahrer doch leicht übersehen können, die Hälfte von ihnen besoffen ist und sich niemand um die vorgegebene Geschwindigkeit schert, das kann ich nicht glauben. Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern.
Zumindest nicht in der Art und Weise, als hätte ich es erlebt. Ich kann mich nicht erinnern, vom Gehsteig auf die Straße gesprungen zu sein, an die näher kommenden und größer werdenden Scheinwerfer, an einen Moment der Todesangst. Bestenfalls kann ich mich so daran erinnern, als hätte es mir jemand erzählt, der das tatsächlich getan hat. Oder als hätte es jemand anderes erlebt, und noch jemand anderes hätte mir davon erzählt. Als hätte mir jemand vor langer Zeit ein Foto gezeigt, auf dem eine Frau zu sehen war, die in der Mitte einer vierspurigen Fahrbahn steht und darauf wartet, dass die Autos näher kommen. Und ich weiß nicht einmal mehr, ob es ein Schwarzweiß-Bild oder ob es in Farbe war, ob die Frau rote Haare hat oder eine grüne Jacke trug.
  Verlass die Stadt
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  Hernalser Gürtel

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Die Wohnung liegt in der Laudongasse. Ich gehe an dem Lokal "Brot und Spiele" vorbei. Denke daran, wie ein Bekannter, den ich bei einer Besichtigung seiner WG in der Skodagasse getroffen habe, hier seinen Goldfisch beim MAster-Mind-Spielen an den Barkeeper verloren hat.
pp 43 from Gegen einsam by Daniela Meisel

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Dann hat Margot sie die Florianigasse hinauf- die Feldgasse hinunter- und durch die Breitenfelder Gasse geführt, um hier anzukommen und auf das gelbe Haus zu zeigen.
Und sie haben gelacht, weil sie, wenn sie es sich aussuchen könnte, wenn sie ganz frei wählen könnte, in ein Haus in Wien ziehen würde, in der biederen Josefstadt, am Albertplatz, nur ein paar Minuten von der Florianigasse 15 entfernt.

Peter steht auf, hält seine klebrigen Finger in den Brunnen, wischt sie an seiner Hose ab und setzt sich wieder. Er denkt nicht daran, auf die Klingelschilder des Hauses zu sehen. Er beobachtet nur die Leute, die aus- und eingehen; es sind nicht viele und er glaubt nicht daran, dass Margot aus der Türe treten wird, es wäre zu einfach, es wäre zu naheliegend.
pp 103 from Verlass die Stadt by Christina Maria Landerl
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