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Gegen einsam - pp 43

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Die Wohnung liegt in der Laudongasse. Ich gehe an dem Lokal "Brot und Spiele" vorbei. Denke daran, wie ein Bekannter, den ich bei einer Besichtigung seiner WG in der Skodagasse getroffen habe, hier seinen Goldfisch beim MAster-Mind-Spielen an den Barkeeper verloren hat.
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Near fragment in time

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Jedoch half ihm seine Parteizugehörigkeit rasch weiter, und Anna war selig, als sie schon nach wenigen Tagen eine ihnen angebotene Wohnung besichtigen konnten. Diese lag im zweiten Stock eines Hauses am Trautenauplatz im neunzehnten Bezirk. Sie war geräumig und besaß einen Balkon, von dem aus man auf Schrebergärten und noch unverbautes Gebiet sah. Nicht weit verlief die Sieveringer Hauptstraße, mit Geschäften und einer Straßenbahnstation. „Oh ja, Steff, die nehmen wir“ rief Anna aus, und sie umarmten einander zum ersten Mal in den noch leeren, künftigen Wohnräumen.
Daß es da Schattenflächen ehemaliger Bilder an den Wänden gab, daß noch Spuren fremden Lebens beseitigt werden mußten, ehe sie einziehen würden, darüber wollte Anna nicht nachdenken.
pp 185 from Im Schatten der Zeit by Erika Pluhar

Near fragment in space

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Während er die Kochgasse hinunter zur Alserstraße schlenderte, strich er Kranewetter geistig von der Liste der Verdächtigen. Der Mann war so dermaßen simpel gestrickt, dass es ihm unmöglich war, sich so geschickt zu verstellen. Nein, es war offenkundig, dass Kranewetter rein gar nichts verstanden hatte, und genau deshalb kam er als Täter nicht in Frage. Andernfalls nämlich hätte Kranewetter Suchy in einem Tobsuchtsanfall erschlagen, um sich eine Minute später selbst zu stellen. Doch der Mann war so inbrünstig von der jungfräulichen Empfängnis des Nationalsozialismus überzeugt, dass er niemals einem Nazi auch nur das geringste Fehlverhalten zutrauen würde.
Ohne es wirklich zu merken, hatte Bronstein die Alserstraße überquert und sah sich plötzlich an der Ecke zur Spitalgasse stehen. Nun, dann konnte er die Wagner auch gleich aufsuchen, dachte er sich. Er betrat nach wenigen Metern das ihm genannte Haus, das fraglos schon bessere Zeiten gesehen hatte, und suchte am schwarzen Brett nach dem gewünschten Namen. Na bitte, Souterrain. Er begab sich zur Treppe und in der Folge halb unter die Erde. Auf halbem Wege in den Keller gab es eine einzige Tür. Hier mussten, so schloss Bronstein, die Wagners wohnen. Er klopfte.
pp 99 from Zores by Andreas Pittler