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Canard Saigon - pp 12
Heute war ihm ein großer Wurf geglückt. Bei seinem morgendlichen Streifzug hatte ein Vorgang in der Nähe des Nordbahnhofs seine Aufmerksamkeit erregt. Ein russischer und ein amerikanischer Militärlastkraftwagen standen nebeneinander im Hof eines Lagergebäudes. Ein Jeep, offensichtlich ein Begleitfahrzeug, war quer zur Einfahrt geparkt.
Near fragment in time
Wozu in die Ferne schweifen, dachte er sich, gab es doch in seiner Gasse gleich zwei Häuser weiter ein Etablissement, in dem ein Ablenkung suchender Herr im gestandenen Mannesalter auf seine Kosten kommen sollte. Der Zubau zum Haus Nummer 11 war schon 1884 errichtet worden und hieß eine gute Weile „Moulin Rouge“, ehe man sich in der Republik von der kosmopolitischen Weitläufigkeit verabschiedet und den eher provinziellen Namen „Zur schiefen Laterne“ erwählt hatte. Lange Zeit konnte man die „Laterne“ getrost vergessen, denn viel mehr als eine fade Nummernrevue wurde dem Publikum dort nicht geboten. Zuletzt allerdings, so hatte Bronstein gehört, war es mit dem Haus wieder deutlich bergauf gegangen, wofür nicht nur witziges Kabarett verantwortlich war, sondern auch die engagierten Damen, die der Bezeichnung „Lustspieltheater“ eine eigene Note gaben.
pp 115-116 from Zores by
Near fragment in space
Die abendliche Frühlingssonne breitete einen goldenen Teppich über den Mosesbrunnen. Der Franziskanerplatz zeigte sich von seiner schönsten Seite. Der angenehmen Temperaturen wegen hatte das Personal des Kleinen Cafes einige Tische ins Freie gestellt. An einem dieser Tische saß Marc Vanhagen mit seinem Gast. Links ragte ein Teil des Franziskanerklosters in ihr Sichtfeld, dessen Renaissancefassade italienisches Flair nach Wien brachte. An das Kloster schmiegte sich das wahre Prunkstück des Platzes. Die Franziskanerkirche dominierte mit ihrer für einen Sakralbau schmalen, bläulich grauen Fassade das herrliche Ambiente.
pp 499 from Canard Saigon by