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Ewig - pp 102

Das geflügelte Wort blieb und so war Berner lange auf der Suche nach einem passenden Lokal gewesen, bis das Café Prindl in den achtziger Jahren zu einem Nachtcafé mutierte und Berner ein zweiter Zuhause gefunden hatte, das ihn in den langen Nächten beherbergte und verpflegte. So wurde es zur Tradition, späte Fälle bei einem „Heribert“ ausklingen zu lassen. Berner hatte das Lokal ins Herz geschlossen, weil man ihn in Ruhe ließ und ihm ohne besondere Aufforderung sein Bier zu zapfen anfing, wann immer er gerade durch die Tür kam. Und es war auch diesmal nicht anders, als der Kommissar nach einem langen, nachdenklichen Spaziergang quer durch die Wiener Innenstadt am Gaußplatz, gleich neben dem Augarten, in dem die Wiener Sängerknaben ihr Quartier hatten, ankam und durchfroren das Lokal betrat. Die Einrichtung des Prindl mit seinen roten und rosa Farben und den ovalen Formen war wie ein lebendes Zitat der fünfziger Jahre.
Near fragment in time

Eigentlich sollte er diesen Erfolg feiern, dachte Bronstein. An einem solchen Tag ging man nicht einfach nach Hause, nein, man gönnte sich ein feines Abendessen, denn wenn einem das Leben schon einmal zulächelte, dann lächelte man am besten zurück. Bronstein maschierte kurz entschlossen Richtung Innenstadt und strebte der Kärnterstraße zu. Die nächsten zwei Stunden tat er nichts anderes, als sich allen möglichen lukullischen Genüssen hinzugeben. Dabei hatte er wohl auch ein klein wenig zu viel an alkoholischen Getränken konsumiert, denn als er sich auf den Heimweg machte, da spürte er die Wirkung des Weins recht intensiv.
pp 124 from Tacheles by
Near fragment in space

Beim U-Bahn-Ausgang auf der Friedensbrücke standen um einen Maronistand drei Männer, deren Alter man auf Anfang fünfzig schätzen konnte. Schäfer wusste es besser: Keiner der drei war über vierzig. Ihre Kleidung war schmutzig und zerrissen, ihre Hände hielten Zigaretten und kleine Schnapsfläschchen. "Trinkbranntwein mit Fruchtaroma" stand auf den Etiketten. Hier war eindeutig nicht der Weg das Ziel.
"Traritrara ...", meinte einer von ihnen, als er Schäfer auf sie zukommen sah.
"Das ist die Post ... bei uns heißt das immer noch Tatütata, du Rauschgiftsieb", erwiderte Schäfer und klopfte dem Mann auf die Schulter.
pp 45-46 from Ohnmachtspiele by
"Traritrara ...", meinte einer von ihnen, als er Schäfer auf sie zukommen sah.
"Das ist die Post ... bei uns heißt das immer noch Tatütata, du Rauschgiftsieb", erwiderte Schäfer und klopfte dem Mann auf die Schulter.