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Ewig - pp 102

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Das geflügelte Wort blieb und so war Berner lange auf der Suche nach einem passenden Lokal gewesen, bis das Café Prindl in den achtziger Jahren zu einem Nachtcafé mutierte und Berner ein zweiter Zuhause gefunden hatte, das ihn in den langen Nächten beherbergte und verpflegte. So wurde es zur Tradition, späte Fälle bei einem „Heribert“ ausklingen zu lassen. Berner hatte das Lokal ins Herz geschlossen, weil man ihn in Ruhe ließ und ihm ohne besondere Aufforderung sein Bier zu zapfen anfing, wann immer er gerade durch die Tür kam. Und es war auch diesmal nicht anders, als der Kommissar nach einem langen, nachdenklichen Spaziergang quer durch die Wiener Innenstadt am Gaußplatz, gleich neben dem Augarten, in dem die Wiener Sängerknaben ihr Quartier hatten, ankam und durchfroren das Lokal betrat. Die Einrichtung des Prindl mit seinen roten und rosa Farben und den ovalen Formen war wie ein lebendes Zitat der fünfziger Jahre.
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  Café Prindl

Near fragment in time

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Dort, wo die Kettenperückengasse (sic) entspringt, aus der Margaritenstraße (sic) nämlich, dort steht ein zweistöckiges Haus aus dem Biedermeier. Hier starb in Nacht und Nebel der schwermütige Tondichter und Liederschreiber Franz Schubert. 1828, im Vormärz, an den Folgen einer Lustkrankheit. Das Haus ist renoviert, aber verschlafen, es scheint, als läge der Fluch der Unbewohnbarkeit auf dem Gebäude. Nie, aber auch nimmernie hat hier irgendwer aus den Fenstern gesehen. Nicht, dass ich es erinnere. Weil es ein Museum ist, steht das Tor des Gemäuers offen. Es steht offen, aber niemand passiert es. Nicht ein einziger Japaner. Nicht ein einziger Koreaner, und auch der reisende Chinese ist gänzlich uninteressiert. Denn der Japaner, der Koreaner und der reisende Chinese, sie hören Mozart, den süßlichen Lebegott, keinesfalls jedoch Schubert, den kurzgesichtigen Depressivo. Die Bude ist tot. Mausetot.
pp 73-74 from Boboville by Andrea Maria Dusl

Near fragment in space

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Beim U-Bahn-Ausgang auf der Friedensbrücke standen um einen Maronistand drei Männer, deren Alter man auf Anfang fünfzig schätzen konnte. Schäfer wusste es besser: Keiner der drei war über vierzig. Ihre Kleidung war schmutzig und zerrissen, ihre Hände hielten Zigaretten und kleine Schnapsfläschchen. "Trinkbranntwein mit Fruchtaroma" stand auf den Etiketten. Hier war eindeutig nicht der Weg das Ziel.
"Traritrara ...", meinte einer von ihnen, als er Schäfer auf sie zukommen sah.
"Das ist die Post ... bei uns heißt das immer noch Tatütata, du Rauschgiftsieb", erwiderte Schäfer und klopfte dem Mann auf die Schulter.
pp 45-46 from Ohnmachtspiele by Georg Haderer