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Ewig - pp 350

Café Diglas, Wien/Österreich
Paul Wagner saß bei einer Melange in seinem Stammcafé und hatte den aufgeklappten Laptop vor sich.
Paul Wagner saß bei einer Melange in seinem Stammcafé und hatte den aufgeklappten Laptop vor sich.
Near fragment in time

Ein Arztbesuch am Sonntag, diese Besonderheit, da würde sich Joana sicher gleich noch viel schlechter fühlen. Außerdem würde er sie zwingen müssen, sie ging nicht gern außerhalb der Reihe, es sei denn, sie hatte wirklich unerträgliche Schmerzen. Am Wochenende und in der Nacht ging sie eigentlich nur mit Blasenkatarrh freiwillig zum Arzt, da ließ sie sich heulend in jede Notaufnahme fahren, sogar ins Kaiser-Franz-Joseph, aber nur, wenn in der ganzen Stadt wirklich keine andere Uro offen hatte. Im Kaiser-Franz-Joseph waren sie entweder zweimal an eine völlig unfähige Nachtschicht geraten, oder es war der Stil des Hauses, was Rument sich aber weiterhin weigerte zu glauben. Wenn das der medizinische Standard im einundzwanzigsten Jahrhundert war, müsste man das Spital eigentlich anzeigen! Beide Male hatten sie einen Katheder gelegt, als ob bei einem Infekt von Joanas Ausmaßen - Krämpfe, Fieber, Blut - die paar Keime, die ihne Katheder in die Urinprobe rutschten, noch eine Rolle spielten. Und als ob nicht jede Medizinstudent im ersten Semester wissen musste, was für eine Qual das war, die Kathederisierung in einem solchen Zustand. Nie wieder Kaiser-Franz-Joseph, dann lieber gleich Sankt Pölten, aber noch besser, man hatte Cipro auf Vorrat, zusammengebettelt aus Ärztemustern, und kam überhaupt nicht mehr in eine solche Situation.
pp 79 from Lässliche Todsünden by
Near fragment in space

Die abendliche Frühlingssonne breitete einen goldenen Teppich über den Mosesbrunnen. Der Franziskanerplatz zeigte sich von seiner schönsten Seite. Der angenehmen Temperaturen wegen hatte das Personal des Kleinen Cafes einige Tische ins Freie gestellt. An einem dieser Tische saß Marc Vanhagen mit seinem Gast. Links ragte ein Teil des Franziskanerklosters in ihr Sichtfeld, dessen Renaissancefassade italienisches Flair nach Wien brachte. An das Kloster schmiegte sich das wahre Prunkstück des Platzes. Die Franziskanerkirche dominierte mit ihrer für einen Sakralbau schmalen, bläulich grauen Fassade das herrliche Ambiente.
pp 499 from Canard Saigon by