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Rückkehr nach Wien - pp 37
Auf dem Weg zu meinem früheren Haus komme ich zu dem großen Bunker, den man im Arenbergpark errichtet hat. Der ganze Park ist verschwunden, mit seinen Kieswegen, seinen immergrünen Hecken, der Statue des knabenhaften Diskuswerfers und dem Planschbecken, vom sozialistischen Magistrat den Kleinsten zugedacht.
Wo wir „Diabolo“ spielten oder „Knödel in der Suppe“, steht jetzt dieser scheußliche Bau, zu dem die Greißler und Brieftrager meiner Jugend gepilgert sein müssen, sobald der Kuckuck des Fliegeralarms seine Warnung rief. Das Schwimmbad, in dem ich einmal eine Klubmeisterschaft errang, scheint jetzt den britischen Soldaten vorbehalten.
Wo wir „Diabolo“ spielten oder „Knödel in der Suppe“, steht jetzt dieser scheußliche Bau, zu dem die Greißler und Brieftrager meiner Jugend gepilgert sein müssen, sobald der Kuckuck des Fliegeralarms seine Warnung rief. Das Schwimmbad, in dem ich einmal eine Klubmeisterschaft errang, scheint jetzt den britischen Soldaten vorbehalten.
Near fragment in time
Am Modena-Park war es dann ein nicht ohne Pomp erbautes älteres Haus, aber doch ein Mietshaus mit Etagenwohnungen, wenn auch mit sehr großen.
pp 163-164 from Die Wasserfälle von Slunj by
Near fragment in space
Vor dem Sebastiansplatz hatte ich ja noch niemals ein solches Atelier, hatte ich noch niemals einen solchen großen tatsächlichen Kunstschauplatz kennengelernt gehabt, und einfach alles auf dem Sebastiansplatz, der viele Jahre mein Wiener Zentrum gewesen ist, hatte mich fasziniert. Nach und nach hatte ich auf dem Sebastiansplatz einen sogenannten Kunstbegriff bekommen, die Künstler kennengelernt, und die Genies und die, die es unter allen Umständen sein und werden wollten. Ich hatte, indem ich die Joana beobachtete auf dem Sebastiansplatz, sehen können, wie sich die Gesellschaft gibt und wie ie sich entwickelt und wie man eine solche Gesellschaft an sich zieht und pflegt und immer wieder hegt und pflegt und sich gefügig macht und schließlich mißbraucht und ausnützt. Ich hatte auf dem Sebastiansplatz, einfach gesagt, die Gesellschaft, nicht nur die Kunst- und Künstlergesellschaft, studiert und sie mir deutlich und klar gemacht. Auf dem Sebastiansplatz habe ich zum ersten mal richtig gesehen, was Künstler sind, wie sie sind, wodurch sie sind und was sie nicht sind, nicht sein können, zeitlebens. Auf dem Sebastiansplatz habe ich sie völlig ungestört so studieren können, wie niemals nachher, mit größtmöglicher Intensität und also mit der größtmöglichen Aufnahmebereitschaft, denn ich bin damals der aufnahmebereiteste und intensivste Mensch gewesen. Auf dem Sebastiansplatz habe ich die Menschen erst richtig kennen gelernt, kann ich sagen, ich kannte sie vorher schon, ich kannte sie besser als andere Meinesgleichen, aber auf dem Sebastiansplatz habe ich sie erst richtig kennen gelernt, indem ich sie mit Bewußtsein studiert habe, alle Menschenarten. Auf dem Sebastiansplatz habe ich angefangen, meine Methode der Menschenbetrachtung und Beobachtung zu einer meiner eigenen Künste zu machen und mir diese Kunst zur Gewohnheit zu machen auf lebenslänglich.
pp 131-133 from Holzfällen by