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Die freudlose Gasse - pp 24

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In dieser Beziehung repräsentiert die Melchiorgasse die ganze Stadt. In ihr leben Markthelfer und Gemüsehändler, die um zwei Uhr morgens mit ihren Karren alte Häuser, hinter denen endlose Höfe mit Stallungen sich befinden, verlassen, um auf den Markt zu fahren, in ihr rollen fürstliche Automobile vor die hohen geschlossenen Portale feudaler, wenn auch von außen unscheinbarer Paläste, es gibt da Zinshäuser aus der Gründerzeit und moderne Bureaugebäude, die keine Wohnungen enthalten.
  Die freudlose Gasse
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  Melchiorgasse

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Im Trubel der Geschehnisse hatte Ralph den Vorsatz, sich für diese »Bereitschaft« zu interessieren, vergessen. Jetzt aber, losgelöst von hundert überflüssigen gesellschaftlichen Pflichten, in der Isoliertheit eines Menschen, der aufgehört hat, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, kam ihm die Erinnerung an den Aufsatz des A. P., der ihn damals so tief ergriffen hatte. Und er begab sich eines Tages ins Café Central und frug seinen Freund Kriegel, der mit stoischer Ruhe der ersten Aufführung seiner Judastragödie entgegensah, ob er Näheres über die »Bereitschaft« wisse.
Dr. Kriegel hob wortlos seinen schweren Oberkörper aus dem bequemen Lehnsessel, zog die Pfeife aus dem Munde, so daß das Lächeln, das die letzten Worte des Amerikaners begleitet hatte, noch deutlicher wurde, entschuldigte sich für einige Augenblicke und ging ans Telephon.
»18766 ...Hallo! Hier Kriegel! Lieber Freund, Sie müssen sofort ins Café Central kommen. Es handelt sich um die ›Bereitschaft‹. Ich erwarte Sie.«
pp 0 from Der Kampf um Wien by Hugo Bettauer

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Einige Wochen später ereignete sich im 2. Bezirk, in der Venediger Au nahe dem Wurstelprater, wieder eine spektakuläre Gewalttat. Die Venediger Au hat ihren Namen möglicherweise von einer vor Jahrhunderten dort angesiedelten venezianischen Glasschmelzerei. Früher war sie ein kleines Augebiert zwischen Lassallestraße und Ausstellungsstraße gewesen. Seit dem Jahr 1905 hatte sie ihre Benennung als Straße. Seit dem Jahr 1905 hatte sie ihre Bennenung als Straße. Heute war die Venediger Au ein gut erschlossenes Wohngebiet mit in der Regel nicht gerade billigen Wohnungen und einer guten Infrastruktur, aber leider gab es auch eine üppige Straßenprostitution, die von der Polizei bekämpft wurde und eines Tages wohl verboten werden würde. Die vorhandene Infrastruktur, die Nähe zum Prater und die guten öffentlichen Verkehrsverbindungen wogen das für die meisten der dortigen Bewohner jedoch auf.
pp 151 from Blutreigen Ein Fall für Trautmann by Ernst Hinterberger