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Die große Hitze, oder die Errettung Österreichs durch den Legationsrat Dr. Tuzzi - pp 140
Im Café Hawelka gibt’s einen älteren Herrn mit einer sehr interessanten Idee für eine gesamteuropäische Renaissance auf der Grundlage einer gräko-lateinischen Mischkultur, von dem Faktum ausgehend, daß die moderne Zivilisation sowieso eine Unmenge von griechischen und lateinischen Wörten verwendet, die jeder versteht: Hydrokultur zum Beispiel oder Sozialdemokratie, lauter griechisch-lateinische Wörter – also ich find' schon, daß sich da was drauf aufbauen ließe.
Near fragment in time
Die Stände auf dem Naschmarkt waren schon geschlossen. Bloch schob eine Zeitlang weggeworfenes Gemüse und Obst, das ihm vor die Füße kam, beiläufig vor sich hin. Irgendwo zwischen den Ständen verrichtete er die Notdurft. Dabei sah er, daß überall die Wände der Holzbaracken schwarz von Urin waren.
pp 9-10 from Die Angst des Tormanns beim Elfmeter by
Near fragment in space
Café de l`Europe. Es befand sich - wie männiglich bekannt - auf dem Stefansplatz, neben dem Rothberger und vis-a-vis von der Gothik, im idealen Mittelpunkt der Stadt. Der Standort war Charakter, Eigenart, Spezialität, Schicksal - des Cafés? Ja. Aber noch mehr der Stadt. Keine Kirche in ihr ohne Café, kein Café ohne Kirche. Café, Kirche - das war ihr Wahrzeichen. So gehörte ihr Hauptplatz teils dem traulich-winkenden, idyllisch-engen Mittelalter, teils der weltstadtregen, pariserisch-balkanischen Neuzeit. Der Stefansturm vertritt die Traulichkeit, die Enge, das Mittelalter. Das Café de l`Europe vertrat die Weltstadt, Paris, den Balkan - gerade dem Turm gegenüber. Das bewirkte seinen topographischen Reiz, der sich besonders nächtlich wirksam entwickelte. Strahlendes Halbwelt- und Betriebslicht gegenüber den Konturen historischer Finsternis, Schwätzen und Schweigen auf einem Fleck.
pp 34-35 from Zeitgeist im Literatur-Café by
