Arrows_down
Arrows_up
« Back to Zwischen zwei Nächten

Zwischen zwei Nächten - pp 9-10

Quote
Ann-Marie lehnte sich zurück, schloß die Augen und träumte vom dritten Wiener Gemeindebezirk.
Nach Vaters Pensionierung waren ihre Eltern aufs Land gezogen, doch aufgewachsen war sie in einem Eckhaus in der Erdbergstraße. Das Service mit dem Zwiebelmuster, das nur an Sonn- und Feiertagen verwendet wurde, hatte, jedesmal wenn die Straßenbahn vorbeifuhr, gefährlich zu klappern begonnen. Und abends, wenn der Vater von der Arbeit heimgekommen war - er war am Landstraßer Bahnhof beschäftigt gewesen -, hatte er den Fernsehapparat eingeschaltet und war bis Mitternacht oder zumindest bis zur Bundeshymne vor dem flimmernden Bildschirm gesessen. Da er schwerhörig war, lief der Kasten immer in voller Lautstärke. An Lärm hatte es in ihrer Kindheit nie gemangelt.
Ob das dreistöckige Zinshaus, in dem sie gewohnt hatten, noch stand? Es wurde viel gebaut in Wien, wahrscheinlich hatte sich in Erdberg alles verändert. Vielleicht hatte auch der kleine Beserlpark, in dem sie ihre ersten Raufereien und ihr ersten Küsse glücklich überstanden hatte, dem U-Bahnbau weichen müssen.
  9
  10
  Yes
  Yes
  Yes
  Yes
  (none)
  (unlabelled)

Near fragment in time

Quote
"Endzeitstimmung charakterisiert das Wiener Textilviertel. Seine Geschichte ist auch und vor allem Teil der Geschichte der Wiener Juden."
pp 134 from Wien wirklich: der Stadtführer by Peter Lachnit

Near fragment in space

Quote
[...] voll motiviert verließ Frank in der Station "Erdberg" die U-Bahn.
pp 57 from Sie sprechen mit Jean Améry, was kann ich für sie tun? by Kurto Wendt